Review Fear Factory – Digimortal

Das letzte offizielle Studioalbum der vier Industrialmetaller aus Kalifornien (bzw. 3, Christian stammt ja aus Belgien) wurde von den Fans heiß herbeigesehnt und doch hatte man ein mulmiges Gefühl im Bauch da sie mit der vorherigen Scheibe nicht nur positive Veränderungen in ihren Sound eingebracht haben.

Los geht’s mit ‘What Will Become?’ das ziemlich druckvoll durch die Boxen donnert und mit coolem Riffgewitter zu begeistern kann. An Burtons Gesang kann man auch nicht, allerdings merkt man daß sie auch auf diesem Album nicht mehr ganz so hart wie in ihren Anfangstagen zur Sache gehen. Trotzdem ist es ein verdammt guter Opener. ‘Damaged’ konnte mich nach dem ersten hören nicht begeistern und es hat erst nach mehrmaligem Hören klick gemacht, wieso weiß ich auch. In dem Song spielen elektrische Spielereien, wie in allen anderen Stücken auch, wieder eine sehr wichtige Rolle und werden eigentlich nicht nervig. Der Titeltrack ist auch wieder ein Stück solide Musik von Fear Factory das alle Trademarks vereinigt und, für die die es vermisst haben, einen melodischen Refrain beinhaltet. ‘No One’ fällt im Vergleich leider ab, es ist einer der schwächeren Songs des Albums und eher Füllmaterial.

Einen ersten richtigen Höhepunkt gibt es mit ‘Linchpin’. Die Strophen sind hier wieder richtig hart und im Refrain und Bridge ist endlich mal wieder die typische Endzeitstimmung von FF zu hören. Stark! Das darauffolgende ‘Invisible Wounds (Dark Bodies)’ kann das nochmal übertrumpfen und ist der beste Song der CD. Es ist eine Halbballade in der wirklich alles stimmt, Strophen und Chorus sind relativ ruhig, nur in der Bridge donnern die Jungs nochmal richtig los, was die darauffolgende Ruhe noch angenehmer und relaxter erscheinen lässt. ‘Back The Fuck Up’ kann man als Experiment bezeichnen in der FF versuchen Hip Hop-elemente in den Sound zu integrieren, was leider nur bedingt gelingt. Burtons Raps hören sich sehr kraftvoll und aggressiv, was man bei B-Real von Cypress Hill, der auch die Vocals übernimmt, nicht behaupten kann. Insgesamt ein stranges Stück Musik, daß nicht richtig zündet.

‘Hurt Conveyor’ ist ein cooler, straighter Song bei vorallem Dinos Riffs zu gefallen wissen. Auf den melodischen Refrain wurde auch wieder ganz verzichtet. Mit ‘(Memory Imprints) Never End’ endet das Album, wie zu erwarten war, wieder relativ ruhig und atmosphärisch, bei dem Burton zeigt was er kann und seine Stimme sehr gut einsetzt.

Insgesamt muss man sagen dass ‘Digimortal’ eine sehr solide Platte geworden ist. Die Songs sind so direkt wie noch nie, Dino hat bei jedem maximal 3 Riffs verbratet, und die Stücke sind alle nach dem gleichen Schema aufgebaut, was leider zur Folge dass einiges nicht zündet und auch nicht überzeugt.
Das Artwork ist mal wieder genial, fast perfekt, man sieht wieder überall Maschinenteile und Chips, was den mechanischen, kalten Flair von Fear Facotry super darstellt. Wer die Digipakversion besitzt kann kann auch noch auf 4 weitere Bonustracks zurückgreifen die allesamt nett anzuhören sind, aber natürlich nie Klassiker werden. Im Vergleich mit den vorherigen Alben ist ‘Digimortal’ klar der bisher schwächste Output von FF, andere Bands hingegen könnten froh sein wenn sie solche Musik machen könnten.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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