Review Falkenbach – …Magni Blandinn Ok Megintiri…

Nur ein Jahr nach dem Debüt „En Their Medh Riki Fara“ beglückte die in Düseldorf ansässige Ein-Mann-Band Falkenbach um den Isländer Vratyas Vakyas seine Fans bereits mit dem zweiten Album, „…Magni Blandinn Ok Megintiri…“. Der Titel mag zwar wieder Kopfschmerzen bereiten, aber ist wie auch schon beim Vorgänger ein Zitat aus der Edda.

Wer Falkenbach nicht kennt, dem dürfte gleich mit dem Opener „…When Gjallhorn Will Sound“ klar werden, was ihn noch so erwartet im Laufe der nächsten 41 Minuten. Es beginnt alles mit dominanten Keyboards, und die dominieren auch über die gesamten fast neun Minuten den gesamten Song. Die Gitarren sind wie auch das Drumming nur unterstützend in den Hintergrund gemischt, neben den Keys steht die hymnenhafte und erhabene, klare Stimme von Vratyas Vakyas im Kern. Hier gibt’s neben den klaren Vocals auch mal fieses Gekreische zu hören, wenn auch nur zwei Strophen lang. Die Gitarren klingen vom Sound her recht typisch nach Black Metal, sie sind zwar recht ruhig aber hören sich überaus dreckig an.
Beim zweiten Song „…Where Blood Will Soon Be Shed“ liegt der Metalanteil schon um einiges höher, hier stehen die Keyboards an zweiter Stelle und lassen die Gitarren die leitende Rolle übernehmen, obendrein gibt’s statt dem klaren Gesang fast nur krächzige Vocals.
Damit wars das dann aber auch, denn den Rest der Scheibe bestimmen die klaren Gesänge, was alle, aber auch wirklich alle Tracks hierauf zu absoluten Hymnen mit majestätischen Schlachtgesängen macht. Bei „Towards The Hall Of Bronzen Shields“ dominieren die Gitarren noch mal, bevor bei „The Heathenish Foray“ und „Walhall“ wieder die Keys die führende Rolle einnehmen und alles sehr folkloristisch und mittelalterlich klingen lassen. Mit dem abschließenden Instrumental „Baldurs Tod“ steht am Ende das große Highlight, denn an Atmosphäre ist das Stück wohl unmöglich noch zu übertreffen und dazu geht’s hier vergleichsweise überaus metallisch zu, neben den recht schnellen Gitarren gibt’s auch Midtempo-Blastbeats und ganz viel Dramatik.

Auch wenn „Baldurs Tod“ hier der Höhepunkt in Sachen Atmosphäre und Epik ist, geht es die ganze Zeit über überaus hymnisch, atmosphärisch und episch zur Sache. Nur eine ausgefeilte und komplexe Spielweise darf man hier nicht erwarten, denn das ganze Album ist übelst simpel gestrickt. Dadurch sind die Melodien und vor allem Refrains sehr eingängig. Aber komplizierte Arrangements braucht man bei Falkenbach auch gar nicht, es ist dafür umso erstaunlicher, welch ein traumhaftes Werk hier mit einfachsten Mitteln geschaffen wurde.
Von vielen wird „…Magni Blandinn Ok Megintiri…“ als so etwas wie eine Art Referenzwerk des epischen Viking/Pagan Metal gesehen, und ohne Zweifel ist es ein Klassiker dieses Genres. Die neuesten Veröffentlichungen von Bathory stinken hiergegen ziemlich ab, aber ich bevorzuge Falkenbach dann doch Moonsorrow.
Ich kann das Album aber nur jedem offenherzigen Metaller empfehlen, der sich gerne mal zurücklehnen und solch traumhaften Melodien lauschen will.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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