Bereits mit ihrem Debüt-Album, welches 2008 über Ván-Records veröffentlicht wurde, wussten die Holländer FAAL zu begeistern – nun legt die Band in leicht geänderter Besetzung ihr zweites Album vor. „The Clouds Are Burning“ heißt das gute Stück, welches dieser Tage das Licht der Welt erblickt.
Ob es sich in diesem Licht sonderlich wohlfühlt, steht auf einem anderen Blatt – ist „The Clouds Are Burning“ doch genrebedingt eher ein Kind der Dunkelheit: Düstere Klänge geben hier, wie nicht anders zu erwarten, den Ton an: Von tonnenschweren Riffs über melancholische Melodien bis hin zu sphärischen Synthie-Passagen, aber auch einigen Abstechern in eher schwarzmetallene Gefilde ist dabei eigentlich alles zu finden.
Doch bei aller Vielseitigkeit, die „The Clouds Are Burning“ zweifelsohne aufweist, vemögen die vier Songs des Albums den Hörer nicht so richtig in ihren Bann zu ziehen – die wirklich epischen Momente, wie sie Bands wie Ahab oder Colosseum zu bieten haben, fehlen hier nämlich völlig. So liefern FAAL zwar eine gute Dreiviertelstunde richtig gut gemachter Musik ab, wirklich zu zünden vermag diese jedoch leider nicht … zu wenig entwickeln sich die Songs, obwohl Spielzeiten von jeweils um die zehn Minuten genug Raum dafür bieten würden.
Einzig der letzte und Titel-Track des Albums stellt eine Ausnahme dar. Denn auch wenn dieser Song ebenfalls nicht unbedingt das Mitreißendste ist, was ich aus dem Doom-Genre bislang so gehört habe, zeigen sich FAAL hier doch zumindest von ihrer besten Seite und liefern einen echten Doom-Brecher ab.
Wenn ich auch das Debüt zugegebenermaßen nicht mehr allzu gut im Ohr habe, kann ich zumindest anhand des neuen Materials die Begeisterung des ehemaligen Kollegen Herrmann für die holländische Formation nicht ganz nachvollziehen. Denn auch wenn die Band durchaus gekonnt zu Werke geht, fehlt dem Resultat schlicht das bestimmte Etwas, das aus guter Musik unsterbliche Musik macht. So ist „The Clouds Are Burning“ leider nicht viel mehr als ein Doom-Album unter vielen. Kleiner Trost: Immerhin ein gutes …
Wertung: 7 / 10