Italien ist für vieles bekannt, Death Metal gehört jedoch nicht dazu. Neben Hour Of Penance und Fleshgod Apocalypse schicken sich auch EYECONOCLAST an, diesen Umstand zu ändern. Bezeichnenderweise befinden sich gleich zwei ex-Hour-Of-Penance-Mitglieder im Line Up der Band, die mit „Drones Of The Awakening“ ihr zweites Album vorlegt.
Entsprechend sind die Trademarks dieser Scheibe auch recht schnell identifiziert: mächtige Blastbeats, technisches Gitarren- und Schlagzeugspiel sowie eine bombastische Produktion. Das passt zu The Crown, Defleshed und Terror 2000, welche EYECONOCLAST als Einflüsse angeben, passt aber auch auf die genannten nationalen Genrekollegen.
Die Band balanciert auf der Grenze zwischen Melodic Death Metal und Thrash Metal was in einem Klangbild resultiert, das an bösere Dew-Scented erinnert und durchaus angenehm daherkommt. Besonders das Schlagzeuspiel von Mauro Mercurio sticht hier hervor, was der Mensch leistet ist ganz großes Kino und verleiht dieser Platte das gewisse Etwas.
Doch damit hat man den Finger direkt auf der Wunde: Abgesehen vom Drumming ist „Drones Of The Awakening“ alles andere als extraordinär, sondern im Gegenteil recht vorhersehbar. Mal wird pfeilschnell dahingeblastet und gerifft, es werden einige melodische Leads eingestreut und alles kulminiert in gigantischem Midtempo-Bombast.
Klingt bekannt? Ist es auch. Nun ist es ja bei Leibe nichts ungewöhnliches, wenn eine Band, nachdem sie ihren Stil gefunden hat, diesen konsequent weiterverfolgt und nur noch gelegentlich verfeinert. Nur ist dies eben erst das zweite Album von EYECONOCLAST und ihren Stil haben sie weniger gefunden, als dass die Mitglieder ihn aus ihren alten Bands mitgebracht haben.
Und doch macht die Scheibe irgendwie Spaß, sei es aufgrund der Spielfreude, der unglaublichen Präzession, mit der die Musiker zu Werke gehen, oder der fetten Produktion wegen. „Rise Of The Orgamechanism” ist ein absoluter Death- /Trash-Brecher, „Sharpening Our Blades On The Mainstream” kommt mit massiven D-Beats daher und „Obsolesced” bietet Grooves und melodiöse Ansätze.
Auch wenn EYECONOCLAST auf „Drones Of The Awakening“ nur sehr begrenz originell sind, schadet das dem Album nur wenig. Denn was die Herren machen, das machen sie gut, daran kann es keinen Zweifel geben. Wem die genannten Bands gefallen, der sollte hier definitiv mal ein Ohr riskieren, genau wie all jene, die auf schnellen Death Metal mit bombastischer Produktion stehen.
Wertung: 6 / 10