„Blue Septime Winters“ ist das erste Album von dem Trio EWIG FROST, zuvor wurde lediglich die Demo „Forgotten Grimness Returns“ veröffentlicht. Auch hier wird wohl nur zu gerne erwähnt, dass die Jungs von Darkthrone beeinflusst worden sind. Na holla. Naja, kommen wir mal zum Booklet, welches da schon eher ungewöhnlich ist. Kein skurriles Cover, nein, man sieht einen Teil der Band, wie er gerade live performt. Davon gibt es noch mehr Bilder im Inneren. Das absolut beste Foto, welches eigentlich schon kultig daherkommt, ist aber das, wo zwei Leute der Band auf einem klatschroten Ledersofa sitzen, auf der Ablage zwei biedergraue Sporttaschen. Beide natürlich mit Corpsepaint im Gesicht vollgehauen, der eine noch schön mit einem extrem auffälligen Nietenband am Arm und in der Hand ein Dosenbier. Hat einfach was. Man schaut so ein Booklet ja eigentlich mehr durch um mal so die Impressionen einzufangen und zu schauen, wie denn jetzt posiert wird. Ja, und dann sieht man so was, das lädt irgendwie zum Schmunzeln ein und ist ja mal eine ganz nette Sache.
Die anderen Bilder waren ja aber mehr so Mager-/Durchschnittskost, dementsprechend in diesem speziellen Falle auch die Musik. Zumal dieses erste „Album“ seinem Titel nicht zwingend gerecht wird. Mit dabei sind die Demo – fünf Stücke – und ein Interludium. Insgesamt gibt es neun Tracks auf der CD, es wurden also satte drei Neulinge kreiert, herzlichen Glückwunsch. Wird ja auf dem Infozettel noch festgehalten, dass die Genregrenzen mitunter eng sind (was man so stehen lassen kann), liegt man aber damit falsch, dass EWIG FROST ihre Nische gefunden haben. Dafür geht es zu unoriginell zu. Man muss ja aber nicht DIE innovative Band sein, es reicht ja auch, wenn man gut spielen kann, Ideen gut umzusetzen weiß und interessante Melodien erzeugen kann. Ob nun schon dagewesen oder nicht, das ist ja erst einmal weniger von Belang, denn ich glaube nicht, dass das Trio mit dem Anspruch an das Album ging, dass hier ein Meilenstein erschaffen werden muss. Falsch wird hier auch nichts gemacht, das will ich damit nicht sagen, aber die Lieder klingen relativ gleichförmig, sind im Prinzip ohne besondere Akzentuierungen, so dass man letztlich weiß, was für ein Genre man gerade vor sich hat, das war es aber auch schon.
Die Rock-Attitüde ist unverkennbar, so wird diese bei „Twisted Blood“ schön ausgefahren. Hier zeigen die drei Jungs auch, dass sie etwas draufhaben, dass sie es vermögen, spannende und rockige Melodien zu spielen. Das Riffing sitzt und das Lied gefällt. Diese Attitüde wird aber im Ganzen zu wenig deutlich herausgestellt. Manchmal werden nur zaghafte Ansätze ersichtlich, das ist letztlich auch der Grund, warum man zu oft nach Einheitsbrei klingt. Selbstverständlich liegt das auch am Gesang, der zwar bemüht ist, aber emotional und vom Können her zu wenig aufbieten kann.
Was soll ich noch groß erzählen? „Blue Septime Winters“ ist ein Album unter vielen, welches später in der namenlosen Masse versacken wird. Gute Ansätze sind vorhanden, mit ihnen gearbeitet wird aber nur oberflächlich. Einfach ein mittelmäßiges Werk, was EWIG FROST da abliefern. In einer Zeit, wo viele Alben schon mit einem bisschen Klimpern hier und nem Blastbeat da sieben von zehn Punkten abräumen und dennoch interessiert sich keine Sau dafür, ist das halt zu wenig.
Wertung: 5 / 10