Review Evenless – Split Infinity

EVENLESS aus dem Sauerland legen nach „The Story Of Janus Stark“ (2003) und „Songs From The Basement“ (2004) mit „Split Infinity“ bereits ihr drittes Album vor, dass bereits im Mai 2005 als Eigenproduktion und nun im Juni 2006 nochmals über das Indielabel Yonah Records veröffentlicht wird, die beiden Vorgängerwerke sind mir allerdings nicht bekannt. Und die Neuveröffentlichung kommt nicht zum falschen Zeitpunkt, geht das Album doch gut als Sommerscheibe durch.

Auf „Split Infinity“ bekommt man in den 13 Liedern durch und durch guten Alternative Rock geboten. Der lässt sich stilistich nicht einengen und zehrt auch vom 80er und 90er Hardrock sowie ein bisschen vom Heavy Metal und gar einem Prischen Grunge. Dabei wird zwar nichts neu erfunden, doch ist die Mischung sehr interessant und wirkt trotz aller Bezüge auf ältere Musik modern und nicht angestaubt. Und das alles ist auch noch unheimlich atmosphärisch, melancholisch angehaucht, leicht progressiv und abwechslungsreich. Totz vieler Einflüsse klingt alles wie aus einem Guss und wirkt zusammengehörig, ja sogar überaus eingängig. Es wird ein Ohrwurm nach dem nächsten rausgehauen. Besonders am Anfang gibt es mit „Another Time“ und „Sweet Charlotte“ oder den späteren „Peace Of Mind“ und „On The Edge“ zahlreiche Power Balladen mit gemäßigtem Tempo. Ganz ohne Kitschfaktor. Und die sind halt einfach gut. Sein übrigens dazu gibt die anschmiegsame Stimme von Sänger Sebastian, die immer wunderbar passt. Sein Stimmlagenspektrum ist zwar nicht gerade exorbitant ausdehnbar, doch ausnahmsweise will ich das hier nicht kritisieren, sondern gutheissen, da es halt ganz einfach immer passt und hier gar keine Stimmexperimente vonnöten sind.
Ziwschen den Power Balladen finden sich immer wieder für Abwechslung sorgende Stücke, so etwa das auf einer Akustikgitarre basierende „When We Dance“ oder „Alone“, dass schon beinahe so depressiv klingt wie ein fröhlicherer Katatonia-Song, zumindest gesanglich kann man hier ähnlich monoton auftrumpfen. Mit „Growing Colder“ und „Split Infinity“ finden sich dann auch noch zwei gut nach vorne rockende und treibende Stücke vor und der „Progressive Man“ ist wohl nicht zufällig so betitelt.

Von EVENLESS bekommt man ganz einfach ehrliche und nicht aufgesetzt wirkende Rockmusik mit einer Unbeschwertheit, die man von Bands wie Jimmy Eat World kennt. Schön auch, das alle Lieder zwischen drei und vier Minuten lang dauern und damit nie um den heißen Brei rumspielen und immer zum Punkt kommen. Das alles ist nun schon ziemlich gut geworden, aber ich denke, hier besteht noch einiges an Potential und in Zukunft kann man noch mehr rausholen. Und auch wenn die Stimmung hier nicht besonders fröhlich ist, ist „Split Infiinty“ ein feines Sommeralbum. Aber eigentlich kann mans immer hören, egal ob man traurig oder gut gelaunt ist. Oder auch im Winter.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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