Eric Martin wir den meisten Leuten wohl als ehemaliger Sänger von MR. BIG in Erinnerung sein. Mit der Band hat er 5 oder 6 Alben aufgenommen und gehörte Anfang der 90er zu den Stars im Hardrock-Business, woran ja eine gewisse Ballade nicht ganz unschuldig war. Was die wenigsten wissen werden, es gab auch ein Leben vor MR. BIG und dort sang Eric bei der Band 415 und veröffentlichte 2 Solo-Alben die aber eher im Bluesrock ihre Wurzeln haben sollen.
Schon im letztem Sommer brachte Eric Martin das Album „I´m going `Sane“ auf den Markt und bekam in der Presse nette Reviews. Mir ist von dem Album nur ein Song bekannt, der sich auf irgendeinem Magazin-Sampler befand. Na ja, war nicht so weltbewegend, deswegen habe ich auch Anfangs keine großen Luftsprünge gemacht, als ich das neue Album zum ersten Male hörte. Hardrock im Sinne von Mr. BIG ist es nicht. Wem diese Band schon zu soft war, der braucht sich mit „Destroy all Monsters“ gar nicht erst beschäftigen. Ich brauchte auch meine 4,5 Durchläufe bis es klick machte. Die ganze CD läuft eher auf den Spuren von Mike Tramp`s oder Richie Sambora`s Solo-Scheiben. Also heftig gerockt wird hier eher selten, sondern eher bedächtig. Hier zählt der Song im gesamten mehr als ein krachendes Riff oder eine Ohrwurmmelodie. Man sollte das Album als ein Ganzes sehen, weil einzelne Songs als Höhepunkte heraus zu heben fällt mir schwer. Was mir aufgefallen ist das sich gegen Ende der Scheibe einige Durchhänger eingeschlichen haben, oder liegt einfach daran das man nach einer guten halben Stunde, doch mal lieber was ordentlich hartes um die Ohren haben möchte.
Eric Martins Stimme ist wahrlich nicht schlecht, nur leider klingt er in meinen Ohren etwas zu „nett“. Es fehlt so ein bisschen der richtige Kick, der ihn die Liga der Supersänger bringen würde.
Handwerklich ist alles im oberen grünen Bereich, was bei der Menge an Musikern die uns Herr Martin auf dem Album präsentiert fast schon selbstverständlich ist. Allerdings ist mir keiner der Musiker auch nur im entferntesten ein Begriff.
Was man sich beim dem Coverartwork gedacht hat, das kann ich euch auch nicht sagen, aber mit so einem Cover verführt man nicht gerade zum zugreifen.Lange Rede kurzer Sinn, DESTROY ALL MONSTERS ist eine Scheibe die man sich als Freund von guter Rockmusik gut an einem verregnetem Sonntagnachmittag anhören kann. Von der Stimmung her macht die Scheibe auch sicher im Sommer Spaß. Aber ein Knaller ist sie nicht, eher was für zwischendurch. Ein klarer Fall von Zwischenfall.
Oder liegt es einfach daran, das gerade im Hardrock/AOR-Bereich mit 2003 ein qualitativ sehr starkes Jahr zu Ende geht?
(Jörg)
Wertung: 7 / 10