Review Eric Clapton – Happy Xmas

  • Label: Bushbranch, Surfdog
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Rock

Als 17-fachen Grammy-Gewinner und Mitglied der Rock And Roll Hall Of Fame muss man ERIC CLAPTON, musikalisch seit 1963 aktiv, nicht mehr näher vorstellen. Sein erstes und selbstbetiteltes Soloalbum erschien im Jahr 1970, sein aktueller Longplayer „Happy Xmas“ ist nicht nur sein 20. Studioalbum, sondern auch das erste Weihnachtsalbum in seiner 55-jährigen Karriere. Produziert wurde es von Clapton selbst in Zusammenarbeit mit Simon Climie. Neben den Interpretationen mehr oder minder bekannter Weihnachtstitel sind auch sechs Eigenkompositionen zu hören.

Der Opener „White Christmas“, geschrieben 1940 von Irving Berlin, ist ein typischer Blues-Rock-Song in erdigem Gewand, dem das in die gleiche Kerbe schlagende Traditional „Away In A Manger (Once In Royal David’s City)“ folgt. Auffällig ist die spärliche Instrumentierung, die sich auf seichtes Schlagzeug, dezente Gitarrenklänge und begleitendes Piano beschränkt. An der Produktion kann man in diesem Fall auch nichts aussetzen, die glasklar geraten ist und die wichtigen Akzente an den richtigen Stellen in den Vordergrund schiebt.

Stilistisch wagt sich ERIC CLAPTON über den Blues Rock, den er nach all den Jahren nahe der Perfektion beherrscht, kaum hinaus. Lediglich zwischen einer rockigeren und balladenhafteren Herangehensweise wechselt Mr. Slowhand in kleineren Nuancen. „Home For The Holidays“, im Original von Perry Como gesungen, bindet Country-Momente und überzeugenden mehrstimmigen Gesang ein. „Jingle Bells“ ist wohl das untypischste Stück auf „Happy Xmas“, stellt es einen Hybriden aus Claptons Gitarrenspiel und House-Beats dar.  ERIC CLAPTON widmete den Titel dem am 20. April 2018 verstorbenen schwedischen DJ Avicii.

ERIC CLAPTON hat ein grundsolides weihnachtliches Rockalbum mit kleineren Experimenten aufgenommen, bei dem eigentlich in Sachen Produktion, musikalischem Können und Interpretation der Songs alles stimmt. Dabei kommt er auch weitgehend ohne den üblichen Kitsch aus Glockengebimmel und Co. aus. Dennoch mag der Funke des vom US-amerikanischen Blues geprägten Rocks in Kombination mit dem Weihnachtsfest nicht so recht überspringen. Keine Begeisterungsstürme also, die „Happy Xmas“ auslöst, aber auch keine schmerzhaften Krampfanfälle. So billig wie das Artwork ist es das Album aber glücklicherweise nicht geworden.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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