Review Emperor – Prometheus: The Discipline Of Fire And Demise

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Black Metal

Örks, was um alles in der Welt ist DAS? Es ist beinah schwer zu beschreiben, welche Tatsache mich trauriger stimmt. „Prometheus“ ist das letzte Album der gelobten Emperor – traurig, traurig. Noch trauriger ist das Album allerdings selbst. Es ist gar so traurig, das man es glatt löblich finden kann, dass sie verschwunden sind. Doch hat dieser Gedanke sofort wieder zu verschwinden, auch wenn ich es nicht wahrhaben will. Kopf hoch, so wirklich von Emperor ist dieses Album nämlich garnicht. Wieso? Nun, jeglicher Einheitsgedanke fehlt – der einzigste der an diesem Werke rumschusterte war Ihsahn. Samoth und Trym hielten sich elegant zurück und spielten lediglich die Parts ihrer Instrumente ein. Fragt sich wirklich, warum dieses Album noch unter dem „verstorbenen“ Banner Emperor’s läuft.

Schauen wir lediglich auf die vergangenen 3 Alben zurück: ihr Debüt „In The Nightside Eclipse“ war ein brilliantes Meisterwerk – keine Frage! Mit „Anthems To The Welkin’ At Dusk“ wurde ein neuer Pfad eingeschlagen – nicht mehr ganz so gut, aber immer noch Wahnsinn. „IX Equilibrium“ war schlichtweg anders – nervende Klänge hier und da, wohl nur für Sammler zu empfehlen. Sooo, wäre nun nur noch „Prometheus“. Das ganze Album klingt irgendwie, hm, komisch! Ja, das Wort beschreibt wohl alles. Komisch anmutende Riffs, die weder Hand noch Fuß besitzen, Tempowechsel wo keine hinpassen, ein furchtbares Keyboard und dieses obligatorische Geknüppel. Geknüppel – das müsste mich aufhorchen lassen. Aber es geht nicht…nicht unter diesen Umständen. Dementsprechend verworren klingen auch alle Songs. Jeder noch so gute atmosphärische Anfang wird von aussagelosem Geknüppel unterbrochen, die Chöre bzw. der mehrstimmige Gesang (muss ja nicht gleich Chor sein) versuchen zu retten, was zu retten ist. Leider ohne Erfolg. Überhaupt ist es schwer sich mit den Songs von „Prometheus“ anzufreunden. Mag sein, dass ich sie mir noch nicht oft genug angehört hab, aber ich will es um alles in der Welt keine weiteren Male versuchen. Unter ärgsten Umständen später vielleicht, garantieren will ich aber lieber nix.

Vom Black Metal ist das alles weit entfernt, stattdessen klingt hier alles wie ein versauter Mix aus Death, Thrash, Industrial und Progressive Metal – nennen wir es mal Avantgarde Metal. So richtig passt das zwar auch nicht, aber passt es dennoch besser als alles andere. Klingt komisch? Ja, so ists auch. Ich weiß nicht, nein, ich brauch so etwas nicht.

Tja, für wen könnte ich dieses Album empfehlen? Für die Sorte Emperor-Fans, die ihre ersten beiden Album vergöttern, sicherlich nicht. Für die andere Sorte Emperor-Fans, die sich schon mit „IX Equilibrium“ anfreunden konnte, eventuell schon. Himmel, was solls? Eigentlich ist dieses Scheibchen für niemanden zu empfehlen, da es schlichtweg grauenvoll ist. Selbst wenn er dicke fette Name Emperor darauf prangert – ich werde ihn freundlich überlesen, denn dies ist alles, bloß kein Emperor-Album!

(Steffen)

Wertung: 3 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

5 Kommentare zu “Emperor – Prometheus: The Discipline Of Fire And Demise

  1. Die „IX Equilibrium“ ist nicht durchgehend gut, das ist wohl leider so. Besonders „Warriors Of Modern Death“ stößt mir immer wieder sauer auf, muss man wohl als Bathory Tribute sehen. Aber „Curse You All Men!“, „An Elegy Of Icaros“ und „Sworn“ sind absolute Klassesongs. Das Album ist etwas durchwachsen, zeigt aber den Weg zum nachfolgenden Meilenstein auf

  2. Progressiv und komplex waren Emperor eigentlich auch vorher schon. Ich kann die negative Rezension schon nachvollziehen, nach „Anthems To The Welkin At Dusk“ kam nicht mehr viel, außer der konsequenten Auflösung natürlich ;)

  3. Ja, der „Bauerntölpel“ war ein bißchen überheblich, aber ich finde wer Reviews über Musik schreibt, sollte auch ein wenig Ahnung davon haben. Dann kann man unterscheiden in subjektive und objektive Kriterien. Und Objektiv betrachtet ist dieses Album von seiner kompositorischen Komplexität (man beachte nur mal das fugative Intro!) mit jeder Beethoven Symphonie zu vergleichen. Das dieses Album für mich persönlich den Black Metal abschließt und jede weitere Veröffentlichung auf diesem Gebiet eigentlich überflüssig macht, ist rein subjektiv.

  4. Dieses Album ist meiner Meinung nach ein Meilenstein der Black-Metal-Szene, spielerisch wie die Kompositionen betreffend. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass die progressiven und hochgratig komplexen Strukturen von „Prometheus“ nicht in jedem Ohr gut klingen – mit einem „Bauerntölpel“ hat das aber weniger zu tun, sondern eher mit persönlicher Präferenz.

  5. Bauerntölpel! Dieses Album ist das absolute Meisterwerk von Emperor! Wer die musikalische Qualität dieser Musik nicht erkennt, hat damit deutlich bewiesen, dass er von Musik keine Ahnung hat.

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