EKTOMORF, die Thrash-Metal-Heroen aus der Stadt mit dem unaussprechbaren Namen Mezökovacsháza, behalten mit „Redemption“ ihren flotten Veröffentlichungsrhythmus bei und bringen nur ein Jahr nach „What Doesn’t Kill Me“ ein neues Album auf den Markt. Grundlegend geändert hat sich dabei natürlich nichts, immer noch spielen EKTOMORF sehr routiniert ihren Stiefel runter und üben dabei weiter fleißig Sozialkritik, was Titel wie „Last Fight“, „Stigmatized“ und „God Will Cut You Down“ bereits implizieren – aber wie könnte es auch anders sein, denn für sie als Roma-Stämmige hat sich nicht zuletzt dank Nicolas Sarkozy nichts zum Besseren gewendet.
Dabei setzen die Ungarn weiter auf eingängige Ein- oder Zwei-Wort-Refrains („Last Fight“, „Redemption“, „Revolution“, „Anger“) und auf eine gehörige Portion Groove. Auch machen sie keinen Hehl daraus, dass sie sich bei ihrem Sound gerne bei Sepultura und Soulfly bedienen. EKTOMORF bewegen sich auf „Redemption“ stets im (manchmal, wie in „Stay Away“ oder „God Will Cut You Down“, auch im gesteigerten) Midtempo, auch in Sachen Riffing sind keine Überraschungen zu erwarten, Zoltán Farkas und Tamás Schrottner setzen weiterhin auf konservative, sehr groovelastige Gitarrenarbeit. „The One“, in dem Kanadas Vorzeige-Rock’n Roller Danko Jones mitwirkt, glänzt neben „Revolution“ als so ziemlich einziges Lied mit einem eingängigen Refrain. Denn EKTOMORF mögen live sicher für Hatebreed-artige Moshpits gut sein, auf Albumlänge ist mir der Sound der Ungarn jedoch zu eintönig: So ist der Wiedererkennungswert der einzelnen Lieder ziemlich gering, da alle nach dem genau gleichen Schema aufgebaut sind (Strophe-Refrain-Strophe-Refrain und nach dem ersten Refrain meist ein kurzes Instrumental). Auch auf Soli wird weitgehend verzichtet. Das trägt sicher zur Geradlinigkeit bei, zur Abwechslung wohl eher nicht. „Sea Of My Misery“ als einzige Ballade des Albums könnte zwar potentiell herausstechen, klingt aber für mich wie ein missratener Kurt-Cobain-Rip-Off. Dagegen bietet „Stigmatized“ mit seinen ruhigen Gitarren und dem Sprechgesang seltene Abwechslung.
Für EKTOMORF spricht sicherlich die Produktion von „Redemption“, die ist nämlich druckvoll geworden und sorgt für den nötigen Aggressionsfaktor. Sicherlich kann man den Ungarn auch nicht vorwerfen, dass sie an Power verloren haben. Trotzdem sollten sich Zoltán Farkas und Co. für das nächste Album vornehmen, etwas mehr zu experimentieren, denn „Redemption“ ist zwar keine komplette Enttäuschung, dürfte aber auch die wenigsten vom Hocker reißen.
Wertung: 6.5 / 10