Review Einherjer – Dragons Of The North

„Dragons Of The North“ sollte eigentlich jedem bekannt sein, der sich etwas für Viking Metal interessiert. Das Debütalbum von Einherjer wird von vielen sogar als das Viking Metal Album schlechthin bezeichnet, auch noch heute, 7 Jahre nachdem es aufgenommen wurde. Ich kann immerhin in dem Punkt zustimmen, dass jeder, der sich auch nur ansatzweise für diese Art Musik interessiert, das Album mal gehört haben sollte.

Mit dem Titeltrack „Dragons Of The North“ geht es gleich los auf eine fast 50-minütige Reise, in der man sich fühlen kann, als ob man wirklich mitten auf einem Wikingerschiff wäre, das durch die raue, nordische See segelt. Jedoch hab ich schon beim Opener bemerkt, dass es eine CD ist, in die man sich reinhören muss, und die lange Zeit braucht, bis sie sich wirklich öffnet. Ich jedenfalls hab mir das Teil beim Blind Guardian Open Air blind gekauft, und schon gedacht, ich würde das Geld bitter bereuen. Aber ich hab nicht aufgegeben, und nach etlichen Durchläufen und vielen Wochen und Monaten hat sich das Material dann doch geöffnet und seine Genialität entfaltet! Nichtsdestotrotz gefällt mir der Titeltrack auch heute noch nicht und ich finde er ist der schwächste Track des Albums.
Einer meiner Favoriten kommt dann gleich an zweiter Stelle, nämlich „Dreamtide“, das völlig anders als das schwermütige „Dragons Of The North“ ist. Leichtfüßig und geradezu unbeschwert kommt der Song daher, mit genialen Melodien, die sich wirklich erfolgreich im Gedächtnis festhalten und ein aufs andere mal wieder von neuem zu begeistern wissen.

„Forever Empire“ geht zurück ins Midtempo, aber ist auch weiterhin sehr Melodie- und Rhythmus-betont, dazu kommen die sehr straighten Vocals, die hier weder klar noch gekreischt sind, was den Song doch recht wuchtig und bösartig wirken lässt.
„Conquerer“ ist wieder schneller und schlägt eher in die Kerbe von „Dreamtide“, dafür ist „Fimbul Winter“ wieder überaus schleppend. Danach kommt mein zweiter absoluter Favorit auf dem Album, einer der verdammt besten Viking Metal Songs aller Zeiten, „Storms Of The Elder“. An Atmosphäre und traumhaften Melodien ist dieses Stück kaum noch zu übertreffen, sehr geil ist vor allem der erste Break vom langsamen und getragenen zum schnellen und treibenden Spiel.
Der schwermütige Midtempo-Kracher „Slaget Ved Hafrsjord“ kann da nicht mehr ganz mithalten, aber ist dennoch klasse, wie auch die zauberhafte Nummer „Ballad Of The Swords“, die hier ziemlich viel mit cleanen Vocals agiert, die sich vor allem in Kombination mit den Kreischgesängen sehr gut macht.

Abwechslung gibt es hier genug, ebenso wunderbare Melodien, verzaubernde Rhythmen und eine geniale Atmosphäre. „Dragons Of The North“ fand in den Jahren danach eine Menge Nachahmer, jedoch wollen mir der Titeltrack und „Fimbul Winter“ nicht so recht gefallen.
Zwar nicht das beste Viking Metal Album (an Mithotyn’s Thron nagt aus meiner Sicht absolut gar nichts!), hat aber einen Pflichtplatz im Regal eines jeden Folk-, Viking- oder Mittelalter-Metal Hörers verdient!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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