Und ist die Band auch noch so klein: Große Ziele müssen´s sein. EDEN´S DECAY bringen dieser Tage ihre Debüt-EP „NIHIL“ heraus und haben damit und dem bereits in Angriff genommenen ersten Album Großes vor, nicht weniger als die „Mitgestaltung der internationalen Metal-Szene“ hat man sich vorgenommen, „zweifelsfrei“.
Nun ja, fangen wir vielleicht erstmal mit kleineren Brötchen an. „NIHIL“ bringt es als erstes Lebenszeichen immerhin auf eine gute halbe Stunde Musik, ein Intro und fünf Songs sollen einen ersten musikalischen Eindruck des Quartetts aus der Gegend um Nürnberg verschaffen. Melodic Death Metal hat man sich grob auf die Fahnen geschrieben, das stimmt angesichts der häufigen schwarzmetallischen Einflüsse und der eher groben Melodieorientierung aber nur bedingt.
„EDEN´S DECAY agieren also tendenziell eher etwas schneller und weniger harmonisch als Genrekollegen, was an und für sich nicht verkehrt ist. So ist „NIHIL“ zumindest keine Kopie von Vorbildern geworden, sondern kann durchaus eigenständige Momente auf die Habenseite schaffen. Etwas überraschend ist der eher dürftige Sound, heutzutage bekommt es eigentlich jede Demoband im heimischen Wohnzimmer ganz gut hin, hier rumpelt und schreddert es aber an mehr als nur der einen oder anderen Ecke. Schade, damit geht sicher eine Menge Potential der Songs verloren und die teilweise langen Lieder verkommen zu einem sicher nicht gewollten Einheitsbrei. Auch sonst ist man nicht immer auf der Höhe des Geschehens, für die anvisierte Spielart sollte man insgesamt griffiger und direkter auf den Punkt spielen.
Das alles soll nicht heißen, dass das Unterfangen EDEN´S DECAY gänzlich perspektivlos ist. Als erstes sollte man einen besseren Klang anstreben, dann wäre ein stringenteres Songwriting wünschenswert. Sollte man dies zumindest im Ansatz erreichen, stände einem gewissen Aufschwung nichts im Wege, ob es dauerhaft für eine Etablierung im internationalen Zirkus reicht, bleibt natürlich abzuwarten.
Keine Wertung