Mit ihrem Debüt „Devoid Of Illusions“ legten (ECHO) 2011 ein bemerkenswertes Doom-Metal-Album vor. Aus dem Underground heraus haben es die Italiener seitdem zwar leider nicht geschafft – dafür aus der Genre-Schublade: Mit „Below The Cover Of Clouds“ ist acht Jahre später ein Album erschienen, das musikalisch so bunt ist, wie das Cover verspricht.
Das zeichnet sich bereits beim Opener „(Y)our Warmth“ ab: Ausgehend von ruhigen Clean-Gitarren entwickeln (ECHO) hier über stolze elf Minuten eine Mischung aus klassischem Doom und Prog-Rock, die sich hören lassen kann: Getragene Melodien, wuchtige Riffs, gesetztes Drumming und angenehm rauer Gesang lassen für den restlichen Albumverlauf viel erhoffen – und doch nicht erahnen, was (ECHO) noch alles zu bieten haben.
Vom Doom wenden sich die Italiener im weiteren Verlauf nämlich immer weiter ab – und dafür einer düster-schweren Melodik zu, die unzählige Assoziationen weckt und doch individuell klingt: Während „Glimpses And Fear“ mit dem Mix aus Klargesang und düsterem Riffing stilistisch an Katatonia denken lässt, räumen (ECHO) im Weiteren ihren progressiven Ausschweifungen immer mehr Raum ein: So trifft wuchtiges Doom-Riffing auf verspielte Prog-Metal-Ideen oder auch mal leicht djentig angehauchtes Riffing („Blind Snow“). In Kombination mit dem stellenweise leicht kratzigen Gesang ist da selbst eine Parallele zu Ihsahns Solowerken nicht mehr von der Hand zu weisen.
In „My Burden“ werden (ECHO) noch ruhiger – ohne jedoch an Unterhaltungswert einzubüßen, in „The Ferryman“ mischen sie alle bisher gehörten Elemente zu einem dramatischen Achtminüter. Und dass „Awakening“ mit etwas mehr Zug zum Abschluss hin einmal mehr an Ihsahn erinnert, macht „Below The Cover Of Clouds“ auch beileibe nicht schlechter.
„Below The Cover Of Clouds“ ist nichts weniger als ein kleines Meisterwerk: Geschickt führen (ECHO) 55 Minuten lang durch verschiedenste Soundlandschaften, von finsterstem Doom über düstere Melancholie bis hin zu forschem Prog Metal. Dabei stellen sich (ECHO) so geschickt an, dass man ohne Kenntnis ihrer Vorwerke nicht einmal sagen könnte, aus welchem Genre sich die Band hier an das andere annähert. Souveräner wurde man selten an dieser Genregrenze entlanggeführt. Chapeau!
Wertung: 9 / 10