Das norwegische Donnerbiest alias DUNDERBEIST meldet sich zwei Jahre nach der letzten Platte „Hyklere“ mit neuem Material zurück. Man mag es den sonst so übereifrigen Skandinaviern verzeihen, dass es sich dabei nicht um ein neues Album, sondern „nur“ um eine fünf Tracks umfassende EP handelt. Neun Jahre nach ihrem Debüt haben DUNDERBEIST bereits fünf Platten und eine EP auf den Markt gebracht – eine Veröffentlichungsflut, die obendrein mit Qualität überzeugen kann.
Das Konzept hinter ihrer aktuellen EP „Tvilja“ bestätigt beides, denn sie ist nicht nur der Auftakt einer als Trilogie geplanten Reihe, sondern die Scheibe bietet außerdem 25 Minuten Unterhaltung auf High-End-Niveau! Dank des glücklichen Umstandes, dass sich DUNDERBEIST seit Jahren nicht darum scheren, lediglich ein Genre zu bedienen, bietet auch „Tvilja“ diese stimmige Abwechslung zwischen der unterschwelligen Stoner-Schlagseite und den typischen Hard-Rock-Elementen, allesamt eingebettet in kernige Riffs und dem durchweg melodischen Gesang Torgrim Torves und seinem Gesangspartner Åsmund Snortheim. Nein, natürlich erkunden DUNDERBEIST mit ihrer Kombination von fragiler Eingängigkeit („Vakum“) und kraftvollen Rocknummern („Kometen Kom“, „Tvilja“) kein Niemandsland, sondern grasen auf bewohnter Fläche, allerdings legen die Norweger dabei ein Gespür für Hits an den Tag, die DUNDERBEISTs Alleinstellungsmerkmal doppelt und dreifach unterstreicht.
Fünf Tracks, fünf Hits, fertig. Ob es nun die sich gemächlich steigernden „Terpentin“ oder „Isvind“ sind oder doch der polternde Titeltrack, der sich in die Gunst des Hörers spielt: DUNDERBEIST können mit beidem überzeugen, mit ruhig und mit rau. Eine Gabe, die vielen Bands nicht vergönnt ist und die auch davon lebt, dass Torve und Snortheim jeden Song mit einer Gesangslinie belegen, die sofort im Ohr bleibt – und damit ihre Landsmänner Audrey Horne im Rennen um den mitreißendsten Gesang knapp überholen. Fünf Tracks, fünf Anspieltipps, viel Spaß!
Keine Wertung