Review Driving Mrs. Satan – Popscotch

Wenn aus schlechten Pop-Songs noch schlechtere Metal-Songs gemacht werden, färben sich sämtliche Metaller-Gesichter rot, so groß ist das Gefühl des Fremdschämens. Aber was ist, wenn aus fantastischen Metal-Hymnen nun Pop-Songs gemacht werden?

DRIVING MRS. SATAN verleihen in ihrem Debütalbum „Popscotch“ mit ihrer Akustikgitarre und der ganz besonderen Stimme der jungen Sängerin Claudia Sorvillo, die kindliche Naivität und routinierte Erotik in sich vereint, den Liedern Metallicas, Iron Maidens, AC/DCs, Black Sabbaths, Slayers und denen vieler weiterer großer Künstler der Szene einen neuen Glanz und machen sie somit zu ihren ganz persönlichen Hits. Natürlich könnte der ein oder andere, der Neuem nicht offen gegenübersteht, mit der Argumentation, dass diese Klassiker nicht verändert werden dürften (schon gar nicht in Pop/Jazz/Folk-Songs), negative Kritik anführen. Bedenkt man jedoch, wie oft man sich vermutlich schon fast an diesen Tracks satt gehört hat, verleiht das italienisch-britische Trio dem Ganzen eine Frische, die mich überzeugt.

Alle Titel sind geprägt von einer positiven und mitreißenden Energie: so auch der zweite Titel „Battery“. Die Metallica-Wurzeln, die der Song in sich trägt, sind bei DRIVING MRS. SATAN nicht mehr herauszuhören. Stattdessen begeistert er nun mit ruhigen, wiederkehrenden Pianosoli und den angenehmen Klängen des Vibraphons. Die Stimmung, die dabei entsteht, lädt zum fröhlichen Schunkeln und Mitklatschen ein – ja, fast wie beim Musikantenstadl, nur besser. Das darauf folgende „Killers“ ist genau wie der fünfte Track „Killed By Death“ des Albums „Popscotch“ eher balladesk gehalten, was der herausragenden Stimme der Frontdame noch einmal einen ganz anderen und irgendwie herausfordernden Touch verleiht.
Auch wenn jeder Song etwas Jazziges enthält, tritt diese Eigenschaft in „2 Minutes To Midnight“ besonders auffallend in den Vordergrund. „Never Say Die“, welches ursprünglich von Black Sabbath ist, zeichnet das einfach gehaltene Gitarrensolo am Anfang und das fröhliche Pfeifen am Ende des Titels aus, welches ihm somit eine gewisse Country-Atmosphäre verleiht: mein persönlicher Favorit.
Thematisiert man nun noch einmal die Qualität der Aufnahme, muss das letzte Lied „From Out To Nowhere“ gelobt werden. Der wunderbar weibliche Gesang wird hier von einer Männerstimme im Hintergrund unterstützt.

Mit fester Überzeugung behaupte ich, dass selbst Skeptikern das Debütalbum von DRIVING MRS. SATAN gefallen wird und ein Kauf lohnenswert ist. Vermutlich wird man nicht tagtäglich zu „Popscotch“ greifen, aber für eine zwischenzeitliche Abwechslung dient es perfekt.

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Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Laura Wyska

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