Mitte der 80er gründeten die Herren McAlpine, Aldridge, Rock und Sarzo das Projekt M.A.R.S., das allerdings nicht allzu lange Bestand hatte. Trotz nur einer Veröffentlichung mit dem Titel „Project: Driver“, bekam es schnell Kultcharakter. Der damals beteiligte Sänger Rob Rock ließ das Erbe dieses Projekt unter dem Bandnamen DRIVER quasi wieder aufleben und veröffentlichte 2008 in Zusammenarbeit mit seinem alten Weggefährten Roy Z. ein in den Bereichen des Hard Rock und Melodic Metal vielbeachtetes Werk. Knapp vier Jahre später geht die Geschichte unter dem Albumtitel „Countdown“ weiter.Geboten wird auch auf DRIVERs Zweitwerk eine Mixtur aus nostalgischem Hard Rock und zeitgemäßem Melodic Metal. Dabei merkt man den Songwritern auf jeden Fall an, welch umfassende Erfahrung sie durch ihre langjährige Karriere im Musikbusiness schon sammeln konnten. Zum Teil wirken die Songs fast ein wenig zu perfekt konstruiert. Kantige Rocker, finden sich auf „Countdown“ ebenso wie treibende, aber harmonische Melodic-Metal-Songs oder Stücke mit ausgesprochen emotionaler Note. Und bei jeder Variante ihres Sounds hinterlassen DRIVER einen ausgesprochen professionellen Eindruck.
Es ist fast ein wenig müßig, über Anspieltipps zu sprechen. Alle Songs sind gut, gehen flott ins Ohr und ergeben als Gesamtes ein harmonisches, stimmiges Album. Es sind Winzigkeiten, die über persönliche Favoriten entscheiden. Meine sind der kraftvolle Opener „Return To The Sky“, das melodisch-emotionale „Rising Son“, der hymnische Titeltrack „Countdown“, das eingängige „Thief In The Night“ und das als European Bonus Track ausgewiesene „Babylon. Aber es gibt darüberhinaus keinen einzigen Track, der mir nicht gefällt. Selbst das äußerst schmusige „Always On My Mind“ hat seinen Reiz.
Über die handwerkliche Leistung der Beteiligten braucht man eigentlich auch nicht mehr viele Worte verlieren. Rob Rock ist ein unheimlich charismatischer Sänger, Roy Z ein begnadeter Saitenkünstler und ihre drei nicht ganz so bekannten Mitstreiter machen ebenfalls einen prima Job. Man darf zweifellos sagen, dass „Countdown“ in kompositorischer und technisch Hinsicht ein sehr gelungenes Album ist. An der Tatsache, dass das Album ein wenig wie am Reißbrett konstruiert wirkt, kann man sich natürlich stören, muss man angesichts der tollen Songs aber auch nicht.
„Countdown“ ist noch besser als das ohnehin schon gute DRIVER-Erstwerk „Sons Of Thunder“. Wer sich von harmonischer Musik an der Schnittmenge aus Hard Rock und Melodic Metal angesprochen fühlt, darf „Countdown“ ruhigen Gewissens auf seine Einkaufsliste setzen.
Wertung: 8.5 / 10