DREAMSHADE kommen aus der schönen Schweiz und spielen melodischen Deathmetal. Ein Genre, was über Jahre aufgrund von absoluter Übersättigung bereits tot war, lebt in letzter Zeit wieder erfreulich auf und meldet sich vor allem im Untergrund stärker denn je zurück. „What Silence Hides“ ist das erste Album der Eidgenossen, die sich somit auch noch zu diesem (elitären) Kreis zählen dürfen.
Beim Fußball sind Tore gemeinhin als das Salz in der Suppe anerkannt. Bleiben diese aus, herrscht meist Langeweile, aber hier und da hört man auch Aussagen wie „ein 0 – 0 der besseren Sorte“. Übertragen auf die Musik heißt dies vermutlich, dass ein Album schon eine handvoll guter Songs braucht, um sich behaupten zu können. Dies gelingt DREAMSHADE bei ihrem Debüt leider nicht. An sich scheint der Sechser alles mitzubringen, was ein vernünftiges Melodic-Death-Album braucht, die Jungs spielen tight auf, technisch ist alles im grünen Bereich und auch der Sound stimmt. Dummerweise will und will der Funken einfach nicht überspringen. Und wenn sich dann nach etlichen Durchläufen endlich zwei Songs herauskristallisieren („Wide Awake“ und „Open Wounds“), dann ist es um die Platte in ihrer Gesamtheit längst geschehen. Mir scheint, dass sich die Band noch im Selbstfindungsprozess befindet. Jeder scheint seine Fähigkeiten zeigern zu wollen, was zu Lasten der Homogenität der Songs geht. Klare Empfehlung: das Songwriting muss besser auf das Ziel hin strukturiert werden, unnötiger Ballast muss weg – so gerne ich auch Keyboards mag, hier könnte man anfangen – und die Lieder müssen insgesamt griffiger werden.
Ihre Vorbilder verleugnen die Jungs nicht, weder in ihrem Bandinfo, noch in ihrer Musik. Durch das dominierende Keyboard, welches oft das Piano einsetzt, denkt man bisweilen an Dark Tranquillity und die Leadgitarren könnte man bei den Children Of Bodom schon mal gehört haben. Man merkt, die Band müht sich nach Leibeskräften, aber anstatt den Helden von gestern nachzueifern, sollten sie sich in Zukunft auf ihr Ding beschränken, bei ihrem Können an den Instrumenten sollte das nicht so schwer sein. Kein Mensch beschwert sich heutzutage, wenn die Songs allesamt im Midtempo angeboten werden, es kümmert niemanden, wenn der Gesang nicht ausgesprochen variabel ist und es schlicht egal, ob ein Song 5, 10 oder 15 Riffs beinhaltet, Hauptsache, es geht auf den Punkt. Mit diesen Empfehlungen würde ich DREAMSHADE in die zwei Runde schicken, denn erstens zählt bei der Musik ein 0 – 0 der besseren Art nicht und zweitens ist es das in diesem Fall nicht einmal.
Unter dem Strich zu wenig Spannung und zu viel Langeweile. Im Info wird noch verkündet, dass es in der Schweiz im Melodic-Death-Bereich noch keine namhaften Bands gibt. Das ist richtig. DREAMSHADE sollen die erste sein. Das ist falsch – zumindest was dieses Album angeht. Mit Hoffnung auf Besserung bei Album zwei verbleibe ich bei mageren
Wertung: 4 / 10