Review Dornenreich – Nicht um zu sterben

DORNENREICH zählen sicherlich zu den unterbewertetsten Bands der Szene. Auf ihrem Debüt aus dem Jahre 1997 zelebrieren die drei Österreicher eine sehr eigenständige Mischung aus Black und Dark Metal, die „Nicht um zu sterben“ zwar zu einem relativ anstrengenden, aber unglaublich atmosphärisch-intensivem Klangerlebnis macht.

Die einzelnen Stücke großartig zu beschreiben macht hier eigentlich nicht viel Sinn: Auf den (das Instrumental „Hoffest“ nicht eingerechnet) sieben sehr komplex arrangierten Stücken besingt, befaucht, bekreischt und beflüstert man Gefühle („Hasses Freigang“), Nacht und Dunkelheit ( „Und wie ein Kind in Deiner …“) oder die menschliche Existenz ( „Im flatternden Schleier der Vergänglichkeit“) und entrückt den Hörer von der ersten bis zur letzten Sekunde der Realität in eine musikalische Traumwirklichkeit. Blastbeats treffen auf verzwickte Tempowechsel, oder weichen ruhig-verträumten Gitarren- und Synthieklängen.
So vertrackt sind die Stücke arrangiert, dass die Übersicht scheinbar einige Male verloren geht, oder die von zwei derben Schreipassagen umrahmten klassischen Gitarrenklänge etwas ziellos wirken.

Wenn man die düstere und geheimnisvolle, aber dennoch nicht negative Atmosphäre jedoch auf sich wirken, und nicht nur Ohren, sondern auch Gefühl mithören lässt, kann man sich herrlich in den Kompositionen versinken lassen. Das ist bei besagter Komplexität und Intensität zwar alles andere als leicht. Wer jedoch einmal die Grenzen von Traum und Wirklichkeit bei DORNENREICH verwischen lässt, wird sich der Atmosphäre dieser Band nur noch schwerlich entziehen können!

(Alexander)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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