Fünf junge Herren finden sich aus verschiedenen anderen Projekten zusammen und gründen eine Band, in der es nicht um politische Hintergedanken oder die ganz großen Themen gehen soll. Vielmehr wird das „Kleine” des Alltags zum Thema und rückt somit in den Vordergrund. Vorhang auf für DON’T TRY THIS und ihr Debüt „Wireless Slaves”.
Auf diesem widmet man sich textlich solchen Alltagsproblemen wie dem innerfamiliären Stress, Problemen mit Freunden, Einsamkeit, Wut und inneren Zwängen. Ein lyrischer Ansatz, den man sonst eher aus dem Pop-Punk kennt, der der jungen Truppe aber nicht schlecht zu Gesicht steht, denn allzu oft sind die auf ernst getrimmten lyrischen Ergüsse von Metalbands ja doch sehr halbseiden. DON’T TRY THIS präsentieren sich diesbezüglich eher unaufgeregt und bodenständig.
Diese Attribute passen auch hervorragend zur Musik auf „Wireless Slaves“, denn der gebotene Metalcore ist solide gemacht, ohne vom Hocker zu reißen. So wechseln sich ruhige Passagen wie während „My Burden“ oder zu Beginn von „Falling Deeper“ mit harten Partien ab, etwa während „When They Rise“ oder „The End Of Everything“. Dabei lassen DON’T TRY THIS den melodischen Aspekt fast nie komplett außen vor, sodass auch während der Knüppelparts der Ansatz einer Melodie mitschwingt oder doch zumindest immer erahnbar ist. Ob das „Wireless Slaves“ nun zum Vorteil gereicht, muss jeder Hörer für sich beurteilen. Fakt aber ist, dass man bisweilen das Gefühl hat, dass sich DON’T TRY THIS entweder nicht trauen, einfach mal in die Vollen zu gehen, oder es ganz bewusst nicht tun, was schade wäre.
Und so steht man nach den gut 36 Minuten von „Wireless Slaves“ vor der Anlage und fragt sich, was genau DON’T TRY THIS mit ihrem Debüt erreichen wollen. Denn entweder soll die Platte einen gewissen Massenappeal haben – was verständlich aber arg anbiedernd wäre – oder die Jungs trauen sich nicht, einfach mal die Sau rauszulassen, was verwundern würde. Unterm Strich eine ordentliche Scheibe, die aber kaum Wellen schlagen dürfte, dazu ist das Material zu Standard.
Wertung: 5 / 10