Review Dom Dracul – Attack On The Crucified

  • Label: Blasphemous Underground
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Black Metal

Der Old School Black Metal ist wieder auf dem Vormarsch. Seit dem „Sinneswandel“ Darkthrones und der damit verbundenen „Fuck Off!“-Attitüde will auf einmal jeder so sein und auch mindestens mal einen Bathory-Song aus alten Tagen covern. Ja gut, viel gehört ja nicht dazu, das haben uns ja schon Old mit ihrem 2006er Glanzwerk „Down With The Nails“ gezeigt. Musik, die keiner braucht. Da ist es schon mal fraglich, ob der Schwede Lord Therramon von DOM DRACUL da noch was reißen kann. Nunja, die Voraussetzungen sind nicht gerade gut, das Cover ist mehr oder minder hässlich, das Bandlogo einfallslos, die Songtitel kitschig und überhaupt deutet eigentlich alles auf Belanglosigkeit hin. Achja, das abschließende Bathory-Cover nicht zu vernachlässigen!

„666 Drops Of Blood“ heißt er erste Song. Wow, echt geiler Titel! Okay, beschränken wir uns mal auf die Musik. Die kann sich hier eindeutig sehen lassen, denn der Song rockt ganz gut, auch wenn er ziemlich drucklos ist und deswegen wohl 30% seiner ansonsten bestimmt großartigen Atmosphäre einbüßt. Auch der Gesang kann sich eindeutig sehen, besser gesagt hören lassen, womit wir mal einen ganz ordentlichen Opener mit einem rockenden Leadteil am Ende haben. Ob so was 40 Minuten hält? „Attack On The Crucified“ kommt dann schon viel weniger altschulig (ich werde dieses Wort in Zukunft öfter benutzen, klingt doch geil, oder?) daher und lehnt sich eher an den Black Metal zweiter Welle an. Auch ned schlecht, denn der Titelsong macht auch noch einiges her, ebenso wie das darauf folgende „Cold Presence“. Leider war’s das ab hier schon im Groben. Man kann sich kaum mehr auf die Songs konzentrieren, weil man nun das Gefühl hat, immer genau dasselbe zu hören. Okay, DOM DRACUL können das Niveau der vorigen Lieder sicherlich halten, das ändert aber alles nichts daran, dass die Titel am Stück einfach nur langweilig wirken. Schade eigentlich, denn Potential hat das durchaus.

Naja, was soll man sagen. Der typische misslungene Versuch, die alte Schule aufleben zu lassen. Auch „You Don’t Move Me“ ändert da nichts dran. Einzeln sind die Songs befriedigend bis gut, das Paket taugt aber nur eingeschränkt etwas, trifft so mehr oder minder das gesunde Mittelmaß. Mit der Platte kann man also sehr viel Spaß haben, wenn man im Moment nicht gerade die höchsten Ansprüche an Emotion und Einfallsreichtum stellt. Auf alle Fälle besser als die grottige Letzte von Old.

Wertung: 5.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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