DO OR DIE – der Name ist Programm. Ungefähr so könnte man den Sound dieses belgischen Hardcore-Sextetts auf den Punkt bringen. Zum zwölften Geburtstag bringen die Jungs nun den Soundtrack unseres Untergangs in Form von „The Downfall Of The Human Race“ auf den Markt.
Und wie sagte ein Kollege mal so schön über eine Hardcore-Platte, als er nach dessen Sound gefragt wurde: „In die Fresse, auf die Fresse, um die Fresse, und mitten ins Gesicht.“ Das trifft auch gut auf „The Downfall Of The Human Race“ zu: Hier gibt es die volle Ladung stampfender Midtempo-Riffs, die durch die Produktion der Marke „Abrissbirne“ gut zur Geltung kommen, etwas fixere Two-Step-Nummern, simple Hooks – und all das ohne ein Übergewicht an Moshparts. Sehr gut gefällt mir derweil das Wechsel- und Zusammenspiel der beiden Sänger Michez und Frocheur – während der eine stimmlich eher in gutturale(re)n Metalcore-Regionen unterwegs ist, erinnert der andere an die Old School-/Crossover-Legende Biohazard. Das sorgt für ein wenig Variation.
Man muss den Belgiern auch zu Gute halten, dass ihre Songs für eine Hardcore-Band auch ziemlich gut durchdacht sind: 13 Songs und 52 Minuten Spielzeit bei zugleich durchweg überzeugendem – wenn auch nicht sonderlich abwechslungsreichem – Songwriting sind etwas, was heutzutage viel zu wenige Hard- und Metalcore-Bands auf einem Album zu Stande bringen können. Damit geht auch einher, dass hier nicht permanent stumpf drauflos gebolzt wird, sondern intelligent arrangiert: Das geht schon beim Opener „Bury Your Enemies“ los, der mit einem akzentuiert gespielten Intro startet. Und wenn dann doch mal der Breakdown ausgepackt wird, dann geschieht das nicht unvermittelt, sondern derart, dass gut darauf hingeleitet wird. In „I Will Rise Again“ bieten DO OR DIE auch mal melodische Riffs im Refrain – nett.
In Songs wie „The Choice Is Yours“ schlagen die omnipräsenten Thrash-Riffs mal richtig durch, ansonsten hat man es hier aber noch vorrangig mit Hardcore zu tun, und das ist auch gut so. DO OR DIE haben hier ein nicht überragendes, aber doch durchweg überzeugendes Album hingelegt, welches (natürlich) keinerlei Innovationen bietet, mit dem ich mich auf dem Gebiet des „Dicke-Hose-Hardcore“ aber deutlich besser identifizieren kann als beispielsweise mit dem neuen „Jasta“-Album.
Wertung: 7.5 / 10