Nach fast einer Dekade melden sich die Black-’n’-Roller DJERV um Frontfrau Agnete Kjølsrud und Drummer Erlend Gjerde zurück. Nicht mehr als Trio, sondern nur noch als Duo, und weder mit einem neuen Album in der Hinterhand noch mit der Absicht, dieses Jahr ein neues veröffentlichen zu wollen. Stattdessen verkünden DJERV ihr Comeback mit der ersten von drei Singles: „Throne“.
Deren Inhalt präsentiert den Status quo einer taffen Frontfrau, deren mentaler Zusammenbruch 2013 zum plötzlichen Abtauchen der Band führte. Im Moment immer größer werdender Bekanntheit mit ihrem gleichnamigen Debüt verschwanden DJERV urplötzlich von der Bildfläche.
Während Gitarrist Stian Kårstad zwischenzeitlich bei God Seed und Nidingr aktiv wurde, blieb es – zumindest musikalisch – still um zwei Drittel der Band. Kjølsrud und Gjerde gaben sich das Ja-Wort und sind nunmehr Eltern zweier Kinder, aber mehr Drang nicht nach außen. Keine neuen Projekte, keine neue Musik von DJERV, nichts.
Das Schweigen brach Frontfrau Agnete Ende letzten Jahres, als sie den Kampf gegen ihre schwere Depression publik machte. Die Belastung, zwei Kinder in weniger als zwei Jahren auszutragen, in Verbindung mit ernsthaften Gesundheitsproblemen ließ Agnete in eine tiefe Depression abrutschen, aufgrund derer sie schließlich in psychiatrische Behandlung musste.
„I totally lost my footing in life, and for years I was unable to function normally. It is still a fight, and I am not fully recovered – but I know now that I will get there„, kommentiert die Norwegerin, “Throne is about fighting yourselves, your mind, and reclaiming control of your life. Reclaiming the Throne, and again be the ruler of your own kingdom”.
“Throne” ist demnach nicht nur ein einfaches Lebenszeichen der Band, sondern ein wortwörtliches Comeback der Sängerin. Der knapp dreiminütige Song schlägt dabei in die gleiche Kerbe, wie es DJERV 2011 auf ihrem Debüt eindrucksvoll vormachten: Ein simples Riff, getragen von Agnetes kraftvoller Stimme und ihrem exorbitant genialen Gesangsstil, unterlegt mit Erlends geradlinigem Drumming und fertig ist eine klassische DJERV-Nummer.
Einzig die Kraft eines bitterbösen „Mandman“ oder der Spannungsbogen eines „The Bowling Pin“ fehlen – „Throne“ mag die textlich ehrlichste Nummer der Norweger sein, krankt aber an dem fast plumpen Übergang zwischen Strophe und Chorus; die fehlende Bridge kann selbst durch den gelungenen Zwischenteil nicht verziehen werden.
DJERV melden sich somit nicht mit einem ihrer stärksten Songs zurück, aber auch nicht in schlechter Verfassung; die Spannung auf das, was noch kommen mag, steigt somit umso mehr.
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