Review Dirge – Lost Empyrean

Wenn die Mitbegründer des Post Metal ein neues Album veröffentlichen, ist die Spannung im Vorfeld riesig. Enttäuschen können die fast schon legendären Franzosen von DIRGE eigentlich gar nicht, stattdessen fragt man sich nur, zu welchen Höhenflügen die Band diesmal einlädt. Und deshalb eines gleich vorweg: Ja, DIRGE schaffen es immer noch fesselnde Kompositionen zu erschaffen.

Auffällig ist aber, dass die Franzosen auf „Lost Empyrean“ den Anteil an Doom noch einmal deutlich erhöht haben. Schon die sludgig-doomigen Riffs des Openers „Wingless Multitude“ walzen zäh und bedrohlich aus den Boxen. Dabei agieren DIRGE aber nie zu monoton oder gleichförmig. Die Songs sind vielschichtig und wendungsreich, offenbaren teilweise aber auch erst nach mehrmaligen hören ihre wahre Tiefe. Bestes Beispiel dafür ist wohl das monumentale „Algid Troy“, dass im Endeffekt ein wahnsinniger Strudel aus melancholischen Melodien, erdrückenden Riffs und verzweifelten Vocals ist. Nein, DIRGE spielen immer noch keine fröhliche Musik.

Einen wirkichen Highlight-Song zu nennen ist schwer bis unmöglich. „Lost Empyrean“ lebt von der Gesamtheit der Songs. Allein die Übergänge zwischen den einzelnen Stücken sind meisterhaft umgesetzt. Es scheint fast so, als ob der Hörer von einem bodenlosen Abgrund in den Nächsten gleitet, getragen von den zähen Riffs und kaputten Vocals. Allerdings sticht „Sea Of Light“ doch ein wenig aus den anderen Songs hervor. Neben den bereits erwähnten verzweifelten Passagen, zeichnet sich die Nummer durch Momente aus, die einem Art Lichtblick gleichen. Der Hörer wird empor gezogen aus dem Abgrund, nur um kurz darauf wieder darin zu versinken, wenn das nächste dröhnende Riff einsetzt.

DIRGE gehen auch auf „Lost Empyrean“ ihren Weg weiter und fügen ihrer ohnehin schon starken Diskographie eine weitere sehr gute Scheibe hinzu. Wer sich gerade beim aktuellen Wetter nach verzweifelter, melancholischer Musik sehnt oder allgemein ein Freund der Melancholie ist, sollte hier definitiv reinhören.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Juan Esteban

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