Review Dew-Scented – Issue VI

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Thrash Metal

Vor zwei Jahren schafften es DEW-SCENTED mit „Impact“ ein Album zu erstellen, das wirklich alles und jeden zermürbte. Es war noch härter als „Inwards“ und die Vorgänger. Mit „Issue VI“ steht nun das insgesamt sechste Studioalbum an. Zur Freude von einigen Fans wurde an dem „I“-Kult festgehalten, sodass bis jetzt jedes Album mit einem „I“ beginnt.
Allerdings mussten die Jungs den Weggang von Gründungsmitglied Florian Müller verkraften, welcher aber noch knapp ein Drittel der „Issue VI“ eingespielt hatte. Nach eigenen Aussagen schafft die CD eine Mischung aus „Inwards“ und „Impact“. Man kann sich also darauf einstellen das es nun nicht mehr ganz so schnell wie auf der 2003er Scheibe zugehen soll.

Die CD beginnt sogar recht verhalten mit dem Intro von „Processing Life“. Nach 20 Sekunden pirscht dieser Song allerdings dermaßen nach vorne, dass es dem Hörer fast die Birne weghaut. Wie man es nicht anders zu erwarten hatte, stellt Sänger Leffe Jensen erneut eine Naturgewalt dar und brüllt ohne Gnade. Mit dem folgenden „Rituals Of Time“ stellt sich dann gleich einmal die Mischung der „Issue VI“ heraus. Nach dem furiosen Opener bekommt man hier nun eine langsamere Nummer geboten, welche allerdings zwischendurch auch auf das Gaspedal drückt. So folgen nun danach wieder drei Speedkeulen bevor es mit „The Prison Of Reason“ wieder getragener wird. Dies ist aber nur der einzige „Verschnaufer“, denn es gibt danach erneut mit den restlichen Songs auf die Fresse!

Im Allgemeinen zeigt jeder dieser Songs, dass er einen gewissen Anspruch hat, den man beim genauen Hören erkennen kann. Einige Breaks und direkte Übergänge sind immer vorhanden, genau wie der ständige Double-Bass-Einsatz. Die normale Schlagzeugarbeit wurde allerdings im Gegensatz zur „Impact“ etwas zurückgeschraubt und der „Inwards“ angeglichen.

Die gandenlose, nahezu perfekte Gitarrenarbeit zeichnet sich wieder einmal durch etliche Killerriffs aus, die in Bruchteilen von Sekunden umschwenken können oder in Soli münden. Somit sind wir bei einem wichtigen Punkt, den Gitarrensoli. So gibt es bei z.B. bei „Processing Life“ und „Turn To Ash“ klirrende Stücke, die Slayer wohl kaum besser (höchstens länger) gestalten könnten. Wie es schnelle und langsame Teile auf der CD gibt, so sind auch schnelle und langsame Soli vorhanden. Die ersten beiden Beispiele beschreiben die Turbovariante, während die Nummer 7, „Bled Dry“, neben einem brachialen Refrain durch ein gemächliches Solo besticht.
Als Abschluss gibt es erneut eine Coverversion. Zur sechsten Scheibe wurde „Evil Dead“ von der Punk Band Zeke ausgewählt. Ohne das Original zu kennen muss ich sagen das mir das Stück sehr gut gefällt.

Unter dem Strich bleibt wieder einmal eine brutale Angelegenheit, die jeder Thrashfanatiker nicht missen sollte. Im Großen und Ganzen gefällt mir „Issue VI“ noch einen Tick besser als „Impact“ da die Songs in diesem Fall etwas eingängiger sind als auf dem Vorgänger. Die Lieder sind nicht mehr so ultraschnell um einfach vorbeizufliegen, sondern bieten einige experimentelle Momente. Jedoch kann man als eingefleischter Dew-Scented Fan auch hier nichts falsch machen, denn die Band ist so geblieben, wie sie auch angefangen hat.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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