Review Deserted Fear – Drowned By Humanity

Obwohl DESERTED FEAR nun schon seit knapp zwölf Jahren aktiv sind, haben sie immer noch einen gewissen Newcomer-Status. Dabei haben die Jungs aus Thüringen den Death-Metal-Underground spätestens mit ihrer letzten Scheibe „Dead Shores Rising“ aus dem Jahre 2016 endgültig verlassen. Neben Bands wie Chapel Of Disease, Deathrite oder Sulphur Aeon bilden DESERTED FEAR die Speerspitze des jungen deutschen Death Metal, doch wo gerade Chapel Of Disease und Deathrite ihren Sound seit dem ersten Album recht stark verändert haben, setzt das Trio auf Konstanz. Darum verwundert es auch nicht, dass „Drowned By Humanity“ keine Reise in unbekannte Klangwelten geworden ist.

Wie üblich startet die Scheibe mit einem schlicht als „Intro“ betitelten Einstieg, bevor mit „All Will Fall“ die Melodic-Death-Metal-Keule ausgepackt wird. Typisch für DESERTED FEAR spielt sich der Track hauptsächlich im Midtempo-Bereich ab und glänzt mit einem schweren Hauptriff. Aber bereits hier und auch bei Songs wie „The Final Chapter“ oder „Reflect The Storm“ merkt man, dass die Jungs noch stärker auf große Melodien und Leads setzen. Seit dem Debüt sind diese zwar ein wichtiger Teil des Band-Sounds, standen aber noch nie so im Vordergrund wie auf „Drowned By Humanity“. Ohne kitschig zu wirken, verleihen DESERTED FEAR ihrer Musik so einen ziemlich epischen Touch. Aber Wehe dem, der nun glaubt die Band wäre zahm geworden. Das Dreierpack „Welcome To Reality“, „Stench Of Misery“ und „Breathing Soul“ wartet mit derben Riffs und brutalem Drumming auf und erstickt jegliche Vorwürfe der Anbiederung an seichten Metal im Keim.

Mit den letzten beiden Stücken machen DESERTED FEAR den Fans der ersten Stunde sicherlich eine große Freude. Der Bonustrack „Die In Vain“ klingt stark nach der Frühphase der Band und weckt Erinnerungen an das starke Debüt. Die Nummer ist zwar die so ziemlich langsamste auf dem Album, knallt aber trotzdem schön old-schoolig rein. Das abschließende „Tear Of My Throne“ ist eine Neuaufnahme eines unveröffentlichen Demo-Songs aus der Gründungsphase und klingt auch genauso. Aggressiv, schnell, brutal und auch etwas stumpf, so muss Old-School-Death-Metal klingen. Wirkliche Ausfälle sucht man auf „Drowned By Humanity“ vergebens. Lediglich der Gesang von Manuel Glatter ist wie auch schon auf den letzten Scheiben doch etwas gleichförmig und monoton. Diese Schwäche werden die Jungs wohl nicht mehr abstellen können.

DESERTED FEAR zementieren, ach was, betonieren mit „Drowned By Humanity“ ihren Status als eine der besten Death-Metal-Bands des Landes und wohl auch darüber hinaus. Etwas melodischer als früher, dabei aber immer noch brutal haben die Thüringe nun ihren idealen Sound gefunden. Man darf gespannt sein, wie die Songs live reinhauen.

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Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Juan Esteban

Ein Kommentar zu “Deserted Fear – Drowned By Humanity

  1. Den Vorgänger fand ich richtig stark, das hier eher lahm. Weichgespülte Produktion, banale Melodien und Riffs, kommerzialisierter Sound… Amon Amarth fürs Kinderzimmer. Kein Vergleich zu ihren vorherigen Alben.

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