Noch so eine Modern Metal-Band aus Griechenland, das nimmt ja gar kein Ende. Diesmal sind es DESCENDING mit ihrem zweiten Album „New Death Celebrity“, welches, wie schon das Debut der 2007 gegründeten Band, über Massacre Records das Licht der Welt erblickt.
Musikalisch ist da nicht viel zu sagen: Wie die Kollegen von Insidead beackern DESCENDING das etwas weiter gefasste Feld des Thrash Metals, mit dezenter Death- sowie, und da ähneln sie eher den Landsmännern von Insidead, deutlicher Core-Schlagseite. DESCENDING setzen jedoch viel auf Clean-Gesänge, und das, mit Verlaub, ist einer der Schwachpunkte der Platte: Denn Sänger Simvonis hat eine Gesangsstimme, die mangels Volumen die Songs von DESCENDING niemals wirklich zu tragen vermag, und die in Kombination mit dem Modern Metal-Einschlag der Platte zudem tierisch an Alben wie „A Sense Of Purpose“ von In Flames erinnert.
So beginnt zum Beispiel der Opener „No Other Gods Before Me“ viel versprechend, mit schnellen Drums, Growls und harten Thrashriffs – jedoch bremsen sich DESCENDING hier selbst aus, und während den Midtempo-Passagen wird das Lied von deutlich seichteren Gitarren und cleanem Gesang bestimmt – da wird einiges an Potential vergeudet, und den Schlagzeug-Beat im Mittelteil haben DESCENDING mal eben von „Ordered Eastward“ der Holländer von Hail Of Bullets eins zu eins übernommen.
Und diese Krux zieht sich wie ein roter Faden durch das Album, denn DESCENDING klingen in den harten Momenten fast so gut wie Hatesphere, jedoch nehmen die ziemlich beliebigen Core-Riffs, die die Griechen ständig einstreuen – „The Energy“ und „Shared Planet“ sind da Paradebeispiele – und der bereits angesprochene Gesang dem Album einiges an Zug. „Path To Healing“ beispielsweise überzeugt zwar mit Blasts und coolen Tappings, die Kombination von abruptem Tempowechsel und Simvonis’stimmliche Leistungen machen das jedoch weitestgehend zunichte – der gute Mann klingt in meinen Ohren leider zumeist, als hätte man eine Gitarre gerade um einen Viertelton verstimmt (um mal ein etwas plastisches Beispiel zu nennen).
Trotz Allem hat „New Death Celebrity“ aber auch ein paar Highlights zu bieten: „How Much Life Weights“ und die heftigen Prügel-Tracks „Until I Generate“ (mit starken Blasts und schwedischen Gitarren) sowie „I Keep Returning“ bieten kurzweilige, heftige Unterhaltung – in letzterem zeigen DESCENDING nämlich endlich mal, zu was sie in Sachen Aggressivität im Stande sind, während „How Much Life Weights“ einfach über starke Melodien verfügt. Und obwohl ich jetzt ziemlich viel an „New Death Celebrity“ kritisiert habe, läuft es am Ende doch auf eine Note im guten Mittelfeld hinaus, da meine Abneigung gegenüber dem Gesang wohl rein subjektiver Natur ist, und Gitarrenarbeit, Songwriting und Produktion auf dem Album insgesamt einigermaßen solide sind.
Wertung: 6 / 10