Man nehme diverse Musiker, die bereits für bekannte Größen wie Mercyful Fate, Volbeat, Therion, Dimmu Borgir, King Diamond oder Sabaton aktiv waren und formt daraus eine Band, die schlussendlich nach den beiden Leadgitarristen benannt wird und lupenreinen Heavy Metal zum Besten gibt. DENNER/SHERMANN geben sich nun mit ihrer ersten EP „Satan’s Tomb“ die Ehre.
Bevor ich mich der Musik widme muss gesagt sein, dass ich mich ursprünglich wegen des Namens diesem Release gewidmet habe. Man bespricht eben nicht alle Tage eine Veröffentlichung, die den eigenen Nachnamen im Titel trägt. Lustigerweise hat Bandkopf Denner auch noch den Vornamen Michael. Somit schließt sich der Familienreigen, denn mein Urgroßvater hieß genauso. Verwandt bin ich dennoch nicht mit dem dänischen Gitarristen und somit kümmere ich mich jetzt um den Inhalt von „Satan’s Tomb“.
Es ist wirklich nichts anderes als Heavy Metal, den der geneigte Hörer hier geboten kommt. Es gibt klare Leadgitarren, groovige Riffs, gelegentliche Soli, treibende Schlagzeugarbeit ohne Schnickschnack und einen Sänger, der die hohen Tonlagen mehr als beachtlich beherrscht. Diese bilden auch das vorherrschende Element der Gesangstechnik. Optisch erinnert Sean Peck auch etwas an die Legende Rob Halford. Fans der alten Schule können vorerst beruhigt aufatmen – so viel ist sicher. Qualitativ bewegen sich die vier Stücke auf hohem Niveau, was man aber angesichts der jahrelangen Erfahrung des fünfköpfigen Gespanns durchaus erwarten darf. Somit wird man in erster Linie an die Größe Ronnie James Dio und das Material seiner selbst benannten Band erinnert.
Dennoch ist nicht alles Gold, was auf den ersten Blick glänzt. Trotz der geballten Energie, die die Musik mit sich bringt, schleichen sich einige Längen in die Songs ein. Es fehlt an Ideen oder neuen Einflüssen, um dem Genre auf irgendeine Art und Weise neues Leben einzuhauchen. Klar ist der Spielraum des Heavy Metal in diesem Sinne begrenzt, aber dennoch gibt es jüngere Bands, die diesen Spagat gekonnt gemeistert haben, ohne alteingesessene Fans zu vergraulen. Gleichermaßen fehlt es an einem ordentlichen Earcatcher, der dem Musikliebhaber im Gehörgang festhängt und immer wieder aufgelegt werden möchte. Bei gerade einmal vier Songs wäre das ein wichtiger Faktor für den Start eines neuen Projekts gewesen.
DENNER/SHERMANN machen auf der Qualitätsebene alles richtig, vielleicht auch perfekt. Doch genau das ist der Haken der vier Stücke, denn es fehlt jederzeit an dem gewissen Etwas oder dem berühmten Funken, der ohne Umschweife zum Lauffeuer in der Anhängerschaft von Gitarrenmusik wird. Gerade Metal lebt eben auch von diesen Emotionen, die man mit den Lieblingssongs verbindet. Den Oberdämonen Luzifer werden die fünf Herren mit dieser Veröffentlichung auf jeden Fall nicht aus seinem feurig-warmen Plätzchen hervorlocken.
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