DECEIVER nennt sich ein Projekt von Pete Flesh, welcher seine Maze of Torment und Flesh Kollegen bereits zum dritten Male zusammentrommelt um ein wenig alten –der Albumtitel verrät es bereits- Heavy Metal mit einem kleinen Touch Thrash Metal einzuspielen. Man nehme den Sound von frühen Mercyful Fate oder King Diamond Alben und Mische ein paar Elemente des 90er Thrash Metals dazu und voila – „Thrashing Heavy Metal“ ist aufgenommen. Tommy Tägtgren, welcher zuvor auch schon Dark Funeral und Marduk abfertigte sorgte dann in den Abyss Studios noch dafür, dass der Sound auch im neuen Jahrtausend noch nach etwas klingt und ab geht es ins Presswerk.
Das Endprodukt ist jedoch genauso durchwachsen wie die Erfolge von Pete. Das Grundgerüst des Albums liefert ein im Mid-Tempo groovender Mix aus Heavy und Thrash, welcher hier und da mit Riffs aus der Zeit der eben genannten Bands aufwartet.
Was im ersten Moment etwas öde klingt, weiß dann doch nach dem zweiten Durchlauf über kurze Strecken zu gefallen. So überzeugen Songs wie „Thrashing Heavy Metal“ oder „Machinery of God“ mit einem äußerst gelungenen Groove und passenden Speed-Parts. Doch neben „Legacy“, welches zum Midtempo-Mosh einlädt, versinken die restlichen Songs in der Masse der Songs die in letzter Zeit in genau diesem Stil auf den Markt geworfen wurden. Jeder Künstler der die 80er und 90er mehr oder minder selbst miterlebt hat, versucht sich daran, den Sound und das Gefühl der damaligen Zeit wieder zum Leben zu erwecken. Leider schaffen so etwas nur die wenigsten und Pete Flesh gehört nicht dazu.
Trotz vieler Spielereien und einigen neuen Schritten in Sachen Songwriting, wenn auch Themen wie der Hass auf alles und jeden und vor allem auf sich selbst nicht gerade das Rad neu erfinden, klingt das Album leider insgesamt wie ein durchschnittlich aufgebrühtes Thrash/Heavy Album.
Was mit dem Debütalbum „Riding With The Reaper“ eigentlich sehr erfolgsversprechend anfing, findet meiner Ansicht nach mit diesem Werk bereits sein Ende. Hartgesottene Fans dieses Genres, können hier durchaus bedenkenlos zugreifen, sofern sie ein Album suchen, welches alle paar Wochen oder Monate in der Anlage rotieren soll. Aber hierfür tun es eigentlich auch unzählige andere Bands, die musikalisch genauso gut, wenn auch genauso uninspiriert und durchschnittlich klingen wie das aktuelle Werk von DECEIVER. Ohne die drei oben genannten Songs hätte das 34-Minuten Album noch deutlich schlechter abgeschnitten.
Wertung: 6 / 10