Review Debauchery – Monster Metal

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Death Metal

Das DMU – das DEBAUCHERY Musical Universe – wächst, Thomas Gurrath füttert die hungrigen Fans weiter fleißig mit neuem Material: Seit dem ersten Album „Kill Maim Burn“ (2003) gab es nur zwei Jahre ohne DMU-Veröffentlichung. Auf „Monster Metal“ ist die „Trinity Of Blood Gods“ mal wieder vollständig vereint: Neben DEBAUCHERY komplettieren Balgeroth und Blood God die heilige Dreifaltigkeit der großen Drachengötter.

Das klischeebehaftete Image setzt sich auch in der Musik fort. Das war von Anfang an so und bis heute hat sich rein gar nichts daran geändert. „Monster Metal“ will partytauglichen Death ’n’ Roll zwischen Six Feet Under und AC/DC liefern, will die bierselige Stimmung mit Blut, Gedärmen und den stumpfesten nur vorstellbaren Texten anheizen. Dass das funktionieren kann, beweist eine recht ansehnliche Anhängerschaft, die sich DEBAUCHERY in inzwischen 18 Jahren aufbauen konnten.

Innovationen und Veränderungen sucht man selbstredend vergebens. Das will und kann „Monster Metal“ nicht bieten. Stattdessen gibt es eben die gewohnte Kost: Stampfendes Midtempo, rockige Riffs, treibende Drums – Nacken können durchgehend kreisen und Haare pausenlos rotieren. Auf Geballer verzichtet die Band weitgehend, der Großteil der Songs spielt sich in mittleren, brachialen Geschwindigkeitsregionen ab und wird ab und an mit ein paar Blastbeats angereichert. Das alles ist stets möglichst simpel gehalten und funktioniert damit beim anspruchslosen Live-Publikum auch bestens: An einem heißen Festivalnachmittag, irgendwo auf der Wiese sitzend mit einem Bier in der Hand, wohlwollend nickend zum konstant groovenden Beat – das passt schon.

Textlich waren DEBAUCHERY noch nie in besonders abwechslungsreichen Sphären unterwegs, auf „Monster Metal“ schrauben sie die Wortwiederholungsrate allerdings nochmal nach oben: Die Anzahl der zu 75 Prozent genutzten Wörter zwischen „Blood“, „Kill“ und „Metal“ dürfte die Menge an benannten Drachen in Skyrim kaum erreichen. Dies führt unweigerlich zu einer unglaublich repetitiven lyrischen Erfahrung. Auf DEBAUCHERY-CD 1 geht das schon noch in Ordnung, wenn auf CD 2 zur zweiten Identität Balgeroth gewechselt wird, wird’s aber haarig. Wie die Tracktitel schon erahnen lassen, werden dieselben Songs der ersten Scheibe auf Deutsch intoniert: „Skull Mountain“ etwa wird zu „Die Belagerung von Knochenheim“ oder „Hate Kill Murder“ zu „Hassen Töten Morden“. Musikalisch fällt eine leicht abgewandelte Instrumentierung auf, ansonsten ändern sich nur die Texte. Diese sorgen in deutscher Sprache allerdings für ein unheimlich peinliches Gefühl, zeigen sie doch aufgrund des deutlicheren Gesangs noch mehr die Stumpfheit des Geschriebenen auf und machen das Ganze durch die vokale Intonierung noch unangenehmer. Etwas besser passen da schon die rockigen Vocals bei den Blood-God-Versionen auf CD 3, da die meisten Lieder eh sehr hard-rockig ausgefallen sind.

DEBAUCHERY bewegen sich immer zwischen Hard Rock und treibendem Death Metal. Das war noch nie anders und wird wohl auch nie anders werden, auch nicht unter den Bannern Balgeroth und Blood God. „Monster Metal“ bietet auf drei CDs eine Gesamtspielzeit von stolzen 105 Minuten – davon sind jedoch nicht nur die verschiedenen Songs Wiederholungen anderer hier vorhandener Tracks, die Lieder sind in sich bereits aber Wiederholungen ihrer selbst. Die stumpfe Gleichförmigkeit mit textlicher Bierdeckelvarianz inklusive monotonem Songwriting kann schon auf einem einfachen Album an die Substanz gehen, aber „Monster Metal“ am Stück durchzuhören ist eine arge Herausforderung. Mit „Bloodking“ (leider wird hier der Gastauftritt von Tim „Ripper“ Owens völlig verschenkt), „Skull Mountain“ mit schönem Grave-Digger-Riffing und „Blood God Eternal“ sind immerhin drei Songs vorhanden, die sich gut in künftigen Live-Setlists einfinden könnten. DEBAUCHERY wollen natürlich keine Innovationspreise gewinnen, auf der Bühne funktioniert das mit der dazugehörigen Show auch – nur als Studioalbum ist das ganz schwere Kost und kann schnell langweilen, das fällt vor allem bei der Masse auf, die „Monster Metal“ mit sich bringt. Es stellt sich auch die Frage, ob die Band noch irgendetwas anderes kann oder ihr Pulver schon längst verschossen hat und sich nur noch in einem unaufhörlichen Kreis der Wiederholung dreht.

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Wertung: 4 / 10

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Ein Kommentar zu “Debauchery – Monster Metal

  1. Habe ich mir gerade angehört, natürlich nicht zu 100 % sonst wäre ich eingeschlafen. Das Pulver IST verschossen, die Katze beißt sich in den Schwanz und man geht extremst gelangweilt aus der Nummer raus. Spart euch den Platz im CD Regal oder wo auch immer für ansprechendere Musik.

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