Review Dead Lord – Heads Held High

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Hard Rock

Knapp zwei Jahre ist es her, dass die Schweden von DEAD LORD uns mit ihrem Album „Goodbye Repentance“ verzückt haben. War das damalige Werk doch eine liebevolle Huldigung der großartigen Thin Lizzy und dem klassischen Rocksound der späten 70er und frühen 80er Jahre. Mit „Heads Held High“ ist nun der Nachfolger erschienen und tatsächlich ist es bereits im Voraus relativ egal was geschieht, solang dieser lässige Vibe nicht verschwindet.

Wenige Minuten später ist der erste dicke Pluspunkt für DEAD LORD gewonnen. Keine bösen Überraschungen, keine Stilbrüche und auch keine Experimente haben ihren Weg auf den Silberling gefunden. Nun mögen viele Leute wieder argumentieren, dass fehlende Entwicklungen und Innovationen gleichzusetzen sind mit Stillstand und einer Kopie des ersten Werkes, dies ist aber ganz großer Mist, denn Hakim Krim und seine Mitstreiter haben durchaus fleißig gewerkelt. Das Quartett hat jedoch nur an den Details geschraubt und nicht am eigentlichen Konzept. So klingt zwar immer noch alles sehr stark nach Thin Lizzy, aber das sollte man hier als positives Qualitätsmerkmal anerkennen und nicht als Makel betrachten.

Die, sich schon beim Opener „Farewell“ andeutende, größere Lockerheit sowie die noch entspannter wirkende Atmosphäre ziehen sich wie ein roter Faden durch die zehn Stücke, die ansonsten vor allem auf genau die Trademarks des ersten Silberlings setzen. Immer noch dominieren vor allem die zweistimmigen Lead-Gitarren das Bild, welches DEAD LORD zeichnen. Immer wieder wetteifern Hakim Karim und Olle Hedenstrom um die Gunst des Hörers. Erstgenannter hat dabei zudem noch den Vorteil, dass er nicht nur als Gitarrist glänzen kann, sondern auch mit seinem sehr guten Gesang, der natürlich weiterhin an Phil Lynott erinnert.
Die meisten der 46 Minuten verbringt „Heads Held High“ im gesicherten Mid-Tempo-Bereich, was dem Hörgenuss überraschend gut tut, da es schon schade wäre, aus dieser angenehmen Atmosphäre gerissen zu werden. Tatsächlich macht das Album selbst nach zehn Durchläufen an zwei Tagen noch immer Spaß und kann sowohl beim entspannten Bierchen auf dem Sofa genossen werden als auch bei der Arbeit im Büro oder auf einer langen Autofahrt durch die ländlichen Gebiete. Einzelne Songs stechen zwar selten heraus, jedoch liegt dies an der Hitdichte und nicht an vermeintlich schwachem Material. Stellvertretend für den Sound des Albums seien hier vor allem das eingangs erwähnte „Farewell“, das etwas flottere „Ruins“ sowie „Cold Hearted Madness“ mit seinem eingängigen Refrain und der einfachen und effektiv gehaltenen Riff-Arbeit genannt. Mit „The Bold Move“ hat man zudem eine klassische Rockhymne geschaffen, die als Ballade beginnt, sich in ihrem Verlauf aber zu einem echten Reißer aufbaut, nur um den Hörer am Ende verzückt stehen zu lassen.

„Heads Held High“ ist dank der akribischen Arbeit von DEAD LORD eines der homogensten und auch besten Rockalben des Jahres geworden und man kann beim Hören der Scheibe regelrecht spüren, wie die Schwingungen der 70er Jahre sich auf den Hörer übertragen. Tatsächlich hat diese Scheibe das Potenzial zu einem Klassiker.

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Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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