Überladen, strukturlos, durcheinander und zu viel von Vielem. DARK MIRROR OV TRAGEDY definieren das als Dark Symphonic Metal und bringen mit „The Lunatic Chapters Of Heavenly Creatures“ ihre dritte Interpretation dieses Begriffes auf den Markt. Vorweg: Die Süd-Koreaner bieten nicht den orchestralen Bombast wie ein „In Sorte Diaboli“ (Dimmu Borgir) oder die packende Melodik eines „Black Wings Of Destiny“ (Dragonlord), sondern gehen eher getreu dem Motto vor: Viel hilft viel (?)!
Die sieben Damen und Herren zeigen auf „The Lunatic Chapters Of Heavenly Creatures“ eindrucksvoll, dass jede(r) einzelne von ihnen musizieren kann, nur nicht gemeinsam. Am auffälligsten tritt dieser Umstand beim Gesang auf, der öfter ein paar Nuancen am Takt von den dominierenden Gitarren und symphonischen Klängen vorbei singt. Ebenso unpassend wirken oftmals die Violinen-Parts, die auf das Talent der Spielerin hindeuten, aber im Song selbst fehlplatziert und herein gepresst sind. Besonders anstrengend wird es für den Hörer, wenn das Riffing der beiden Gitarristen überhaupt nicht im Einklang mit dem ungestümen Spiel der Geigerin und dem erdrückend-dichten Keyboard-Teppich im Hintergrund ist.
DARK MIRROR OV TRAGEDY halten nicht viel von markanten Hooklines, einem Strophe-Refrain-Bridge-ähnlichen Songaufbau und noch weniger von Zurückhaltung. Mitunter kollidieren drei verschiedene Melodien des Drummers, der Gitarristen und des Keyboarders miteinander, die urplötzlich von dem Geklimpere eines Klaviers unterbrochen und durchgängig vom starren Gesangskorsett begleitet werden. „The Lunatic Chapters Of Heavenly Creatures“ ist schlichtweg too much. Und DARK MIRROR OV TRAGEDY sollten für die kommende Full-Length auf „weniger ist mehr“ vertrauen.
Wertung: 4 / 10