Review Dance With The Dead – Loved To Death

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Electronic, Synthwave

An Carpenter Brut erinnernde Dynamik trifft auf kernige Riffs, das Horror-Feeling des Slasherwaves auf die typischen Synthie-Sounds des Genres: Justin Pointer und Tony Kim aka DANCE WITH THE DEAD haben sich durch viele Berührungspunkte mit anderen Bands sowie ihrem markanten Gitarrenspiel einen Namen innerhalb der Szene geschaffen, diesen aber auch zugleich zu einer Eigenmarke werden lassen.

Will heißen, dass sich DANCE WITH THE DEAD so wenig wie möglich anbiedern und so viel wie nötig abgrenzen vom Haifischbecken namens Synthwave. Mittlerweile auch außerhalb der Fanbase sehr populär und mit einem gewissen Anteil an Heavy-Metal-Fans versehen, zieht das nicht einmal seit einer Dekade existierende Genre aktuell so viele Nachwuchsprojekte an wie die Motte das Licht.

Seit ihrem Debüt „Out Of Body“ (2013) etablierten sich DANCE WITH THE DEAD zunehmend zu einem der stets zuerst genannten notable artists, die genreprägende und wegweisende Veröffentlichungen auf den Markt brachten. Zu Recht, wenn man die aktuelle Platte „Loved To Death“ bei diesen Aufzählungen außen vor lässt.

Denn entgegen der Faustregel all killer, no filler agieren DANCE WITH THE DEAD gegenteilig, indem die beiden Amerikaner mit dem Opener „Go!“ zwar wortwörtlich nach vorne preschen, im Anschluss aber erschreckend stark nachlassen. Bereits beim zweiten Track „Into The Shadows“ will sich die Spannungskurve nicht so richtig aufbauen und ein grandioser Hook wie in „Go!“ bleibt leider auch verschollen.

Dabei machen Pointer und Kim nicht viel verkehrt: Die zehn Stücke legen ein gutes Tempo vor („From Hell“), wissen aber auch in smootheren Arealen („Salem“) zu unterhalten. So richtig funktionieren die Tracks allerdings entweder nur mit einem Gitarrenaufhänger („Go!“, „Creep“) oder wenn DANCE WITH THE DEAD einen in sich geschlossenen Song kreiert haben, dessen Motivabfolge ausgewogen und Verlauf harmonisch ist („Portraits“, „Oracle“).

Dazwischen findet sich eher Füllmaterial, das die Trademarks der Band – Beats und Gitarre – zwar wiedergibt, aber schlussendlich in der Versenkung landen wird, da zu belanglos („Red Moon“, „From Hell“) und unspektakulär („Become Wrath“).

„Loved To Death“ fehlt es somit überwiegend an den schmissigen Nummern, die DANCE WITH THE DEAD auf ihren vorigen Alben aus dem Ärmel schüttelten. Stattdessen grenzt sich das Duo mit seiner aktuellen Platte so wenig wie nötig ab – streicht man die Gitarre, könnte ein Großteil der Songs zu einer der unzähligen unbekannten Bands gehören, die sich hundertfach in den Szene-Playlisten der Musikstreamingdienste tummeln.

Ein hartes Wort, was dieses Album aber dennoch am treffendsten beschreibt: enttäuschend. Wenn ihr DANCE WITH THE DEAD kennenlernt wollt, dann greift bitte nicht zum aktuellen Werk, sondern zu „The Shape“, dem wesentlich besseren Vorgänger.

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Wertung: 5 / 10

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