Bei so mancher Split-EP fragt man sich schon, wie die Zusammenarbeit zu Stande gekommen ist – so beispielsweise bei der hier vorliegenden Koopertion der Belgier CULT OF ERINYES mit dem Duo ZIFIR aus der Türkei.
Doch wer auch immer den Brückenschlag zwischen Brüssel und Istanbul initiiert hat – das Ergebnis kann sich durchaus sehen (beziehungsweise hören) lassen. Los geht es mit drei Songs aus der Feder von CULT OF ERINYES. Mit knapp 20 Minuten bestreiten die Belgier damit etwas mehr als die Hälfte der Gesamtspielzeit – und das durchaus gekonnt: Bereits der Opener, „Teutoburger Wald“, kann durch seine düstere, pechschwarz gefärbte Atmosphäre zu überzeugen und auch die folgenden zwei Songs unterstreichen die Qualitäten der Belgier. Vielleicht nicht unbedingt innovativer, definitiv aber gekonnt inszenierter Black Metal, der durch ausladendes Riffing, schöne Leads und seinen verwaschenen, kultigen Sound zu gefallen weiß.
Grade in Puncto Sound ist der Übergang zu ZIFIR etwas schwierig, setzen diese doch auf einen nicht minder truen, dabei jedoch deutlich höhenlastigeren Klang. Hat man sich daran jedoch erst einmal gewöhnt, bieten auch ZIFIR eine Viertelstunde gut gemachten Black Metals. Zwar erfinden auch ZIFIR das Rad nicht neu, indem sie auf kalte Kompositionen wie das rein instrumentale „Shroud“ setzen, in denen beklemmende Geräusche auf einsame Gitarren treffen – das Resultat ist jedoch dennoch mehr als anständig.
Sicherlich, die Split von CULT OF ERINYES und ZIFIR ist eher ein Liebhaberstück für Fans einer der beiden Bands, da der durchschnittliche Black Metaller hier wohl wirklich nicht all zu viel „Neues“ geboten bekommt. Wer mal wieder Lust auf etwas doomig angehauchten Black Metal der klassischen Machart hat, ist hier definitiv nicht falsch beraten, präsentieren sich mit dieser Veröffentlichung doch zwei stimmungsvolle Bands in stilvollem Rahmen.
Keine Wertung