Review Cryptic Wintermoon – Of Shadows… And The Dark Things You Fear

Nein, diesmal hat es zum Glück nicht annähernd fünf Jahre gedauert, bis CRYPTIC WINTERMOON mit einem neuen Album um die Ecke geschossen kommen. Zwei Jahre nach dem überall gut aufgenommenem Zweitwerk „A Coming Storm“ folgt mit „Of Shadows… And The Dark Things They Fear“ ihr drittes und auch bestes und reifstes Album.

Dem CW-typischen Intro „The Dark Things You Fear“ folgt “Thrashomatic Overdrive”. Der Name ist Programm und legt gleich mit thrashigen und heavy-beeinflussten Riffs los. Nach zwei Minuten versucht sich Ronny auch mal ein paar Zeilen lang an Power Metal-artigem Gesang… Guterweise auch das einzige mal auf dem Album. Auch wenns nicht allzu schlimm klingt, hör ich bei Cryptic Wintermoon doch lieber die kehlige Black Metal-Stimme. Hymnenhaft und „heavy“ sind auch „Portals Of Nightfall“ und „Bonegrinder 1916“ (mit einem inzwischen 90 Jahre alten Radiomitschnitt!). Beide Lieder setzen hier vor allem auf Atmosphäre und beeindruckende Melodien. „Bonegrinder 1916“ ist hierbei mit seinem Gänsehautrefrain („War ist he only answer…“) einer meiner Favoriten auf dem ganzen Album.

Die Tracklist auf der CD wurde optisch in drei Teile unterteilt (1-5, 6-8, 9-12) und das ist vielleicht auch nicht zufällig so geschehen. Während der erste Part sehr heavy-beeinflusst war, scheint der Mittelteil eher an die schwarzmetallischen Wurzeln der fränkischen Formation erinnern zu wollen. Im Allgemeinen sind diese ja teilweise fast gänzlich gewichen bzw. haben sich nahtlos mit Black, Thrash und Heavy-Elementen verschmolzen. Auch hier gibt’s natürlich keinen „reinen“ Black Metal, aber „Grave Without A Name“ ist eine melodische Black Metal-Hymne, die ihres Gleichen sucht und „Once In The Windblast North“ wartet wirklich mit viel Blast und Geschwindigkeit auf, setzt dabei aber ebenso auf cryptische Atmosphäre und Abwechslung.

Die letzten Stücke überraschen dann doch etwas, da sie eine deutliche Schlagseite zum 80er Jahre Thrash Metal aufweisen und teilweise sehr rau und erdig klingen, auch stimmlich geht Ronny stellenweise etwas räudiger und aggressiver zur Sache. „War (Without Any Regret)“ ist dann wirklich sehr old schoolig geworden, aber eben natürlich mit den bandtypischen Elementen, eine interessante Mischung. Die letzte Nummer vor dem Outro, „Open Fire“, ist dann im Großen und Ganzen aber doch wieder eine recht typische Nummer für die sechs Bayern, welche von langsam bis schnell und verträumt bis aggressiv noch mal alle Vorzüge der Band präsentiert.

Im Vergleich zur „A Coming Storm“ hat man sich hier noch ein Stück gesteigert, „Of Shadows…“ macht länger Spaß und hat einfach mehr Lieder, die Hitpotential haben. Jetzt natürlich auf die Metalszene bezogen…. Ein Schelm, wer böses dabei denkt…Wer zum Feierabend gern mal wieder einen melodischen Extremmetalcocktail genießen möchte, dem würde ich jetzt gerne ein Gläschen „Of Shadows…“ empfehlen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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