Melodischer Black Metal aus dem Schwarzwald steht auf dem Programm – CRYPTIC FOREST präsentieren mit „Ystyr“ ihr Debütalbum. Nachdem die Herren bereits 2011 mit ihrer ersten EP auf sich aufmachen konnten, wird nun in voller Albumlänge nachgelegt.
Der Opener „Heralding Bleakness“ ist dabei ein reines Intro, welches für angemessene Stimmung sorgt. Mystische Laute, leichte Trommeln und eine sanfte Melodie bereiten den Weg für die weiteren Tracks auf „Ystyr“. Mit „Winterstorms“ geben CRYPTIC FOREST dann allerdings Gas und zocken soliden Black Metal, in den sich immer wieder Melodien mischen.
Diese Mischung aus kaltem Black Metal und Melodien zieht sich wie ein roter Fanden durch „Ystyr“. CRYPTIC FOREST gelingt es immer wieder durch Tempovariationen und geschicktes Spiel mit der laut-leise-Dynamik ihre Songs abwechslungsreich zu halten.
„Throne Of Fire“ ist dabei recht schwarzwurzel-lastig und auch der Titelsong „Ystyr“ schlägt in diese Richtung aus. Die restlichen Songs treffen sich alle in der Schnittmenge aus Black Metal im Stile Immortals, Riffing in der Tradition von Satyricon und Melodien, die ein wenig an Agrypnie erinnern.
Mit „Smoldering“ hat sich an achter Stelle noch ein stimmungsvolles Instrumental auf die Scheibe geschlichen, ehe CRYPTIC FOREST mit dem fast zehnminütigen „Creatures Of The Dark“ das Highlight Debüts präsentieren. Große Melodien vereinen sich mit schweren, stampfenden Riffs, die Double-Bass knallte was die Felle hergeben und Sänger LukHass krächzt in bester Black-Metal-Tradition. Doch was ist das? Auf einmal durchbricht eine zarte Melodie das wüste Geschehen und verbreitet warmes Licht in dieser kalten Finsternis. Absolut unerwartet aber gerade dadurch umso gelungener!
CRYPTIC FOREST haben mit ihrem Debüt „Ystyr“ ein gutes Stück melodischen Black Metals veröffentlicht, das sich nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht. Immortal und Satyricon standen hier offensichtlich Paten und wer mit diesen Bands etwas anfangen kann, sollte auch hier mal ein Ohr riskieren. Für die Zukunft sollte man allerdings sehen, dass man noch etwas eigenständiger agiert, denn das CRYPTIC FOREST dies können, stellen sie mit dem letzten Track eindeutig unter Beweis.
Wertung: 6 / 10