Review Crowbar – Symmetry In Black

1988 rief Kirk Windstein eine Band aus der Taufe, die heute, 25 Jahre und drei Namenswechsel später, in Szenekreisen Legendenstatus inne hat: CROWBAR. Als Pioniere des Sludge-Metal zeichnet die Truppe aus New Orleans nicht nur für diverse hörenswerte Alben verantwortlich, sondern zählen auch zu den Haupteinflüssen zahlreicher namhafter Bands wie Killswitch Engage, Chimaira oder Hatebreed. Gedanken ans Aufhören scheint Windstein unterdessen keine zu hegen – viel eher kann man wohl von einem zweiten Frühling sprechen, den der kompakte Glatzkopf mit dem charakteristischen Vollbart durchlebt: Erst 2011 hatte er mit „Sever The Wicked Hand“ bewiesen, dass er das Komponieren auch nach all den Jahren nicht verlernt hat. Mit „Symmetry In Black“ erscheint nun die nächste Langrille.

Hinter dem dieses Mal eher schlicht ausgefallenen Artwork verbirgt sich dabei eine Überraschung nach der anderen – und alles in allem ein CROWBAR-Album, wie Fans es sich wohl nur hätten wünschen können: Bereits der Opener, „Walk With Knowledge Wisely“, gibt Gewissheit, dass man in Bezug auf den Vorgänger keinen Qualitätsabfall zu fürchten hat. So hat der Song mit gewohnt prägnanten Riffs, puristisch gehaltenem Drumming und nicht zuletzt Kirks markantem Gesang alles, was man an CROWBAR lieben kann.
Doch die Herren aus Lousiana machen mit „Symmetry In Black“ nicht nur konsequent dort weiter, wo sie mit „Sever The Wicked Hand“ aufgehört haben, sondern trumpfen richtig auf. Bereits an zweiter Stelle folgt mit „Symmetry In White“ eine Art Offenbarung: Klargesang, der intuitiv an Panteras grandioses „Becoming“ denken lässt, schlägt dem Hörer hier entgegen.

Nicht nur die deutlich gesteigerte Vielfalt im Hinblick auf den Gesang ist auffällig – auch was das Songwriting angeht, gehen CROWBAR beeindruckend abwechslungsreich zu Werke: Wie weit CROWBAR hier das musikalische Spektrum ausloten, zeigt sich schon an der Kombination aus dem punkig hingerotzten Uptempo-Kracher „Ageless Decay“ und dem direkt darauf folgenden „Amaranthine“, welches durch Cleangitarren und fast schon verträumten Gesang zu begeistern vermag. Angst vor Verweichlichung braucht man trotz dieser ungewohnt zarten Elemente in Anbetracht von Sludge-Brechern wie „A Wealth Of Empathy“ nicht zu haben – gewinnen die harten Stücke doch im Gegenzug durch die gekonnt gesetzten Kontraste merklich an Ausdrucksstärke hinzu.

Wie schon „Sever The Wicked Hand“ klingt auch „Symmetry In Black“ deutlich lebendiger als beispielsweise das düstere „Lifesblood For The Downtrodden“ (2005). Dass Windsteins Abstinenz nach jahrelangem Alkoholismus hier eine Rolle spielt, ist lediglich eine Vermutung – Fakt ist jedoch, dass CROWBAR sich derzeit auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befinden. „Symmetry In Black“ ist der Beweis dafür.

 

Wertung: 8.5 / 10

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