Review Cross Bringer – Healismus Aeternus

Auf Europa, Russland und die USA vertreut lebend, sind die ursprünglich aus Russland stammenden CROSS BRINGER der Inbegriff einer „international agierenden Band“. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das zweite Album, „Healismus Aeternus“ an ganz verschiedenen Orten aufgenommen wurde – unter anderem in St. Petersburg und Brüssel.

Wie schon beim Vorgänger und Debüt, „The Signs Of Spiritual Delusion“ macht sich das jedoch in keiner Weise negativ bemerkbar: Auch auf ihrem zweiten Album klingen CROSS BRINGER wie eine vollwertige Band, dynamisch, in sich schlüssig – und verdammt wütend. Dazu trägt der etwas knackigere Sound des Albums (Mix: Petr Ternovoy, Master: Tim De Gieter) ebenso bei wie das noch etwas aggressivere Songwriting, abgerundet durch den abermals beachtlich brachialen Gesang von Sängerin Lina (Predatory Void).

Die kann aber auch noch ganz anders – und auch das macht den Reiz von CROSS BRINGER aus: In „Structural Imbalance“, das auch sonst mit atmosphärischen Synthesizern atmosphärisch quasi ein Ruhepol ist, aber auch im finalen „Perpetual Servantship“ gibt es jeweils auch etwas Klargesang zu hören. Umso brutaler wirkt im Kontrast dazu das dazwischen platzierte „The Vessel“, in dem CROSS BRINGER in bester Celeste-Manier drauflos prügeln.

Auf ruhige Passagen, wie sie noch auf dem Debüt zu finden waren, verzichten CROSS BRINGER dafür diesmal, sieht man vom im besten Sinne langsam versandenden Outro des letzten Songs einmal ab. Weniger abwechslungsreich ist das Album deswegen aber keinesfalls, gibt man „Healismus Aeternus“ nur genügend Durchläufe, um sich durch seine harte Schale bis zu den gelungen arrangierten Details durchzubeißen: Davon gibt es reichlich, ob nun in den Riffs, den Bassläufen oder den subtil beigefügten Synthesizern. Mit Michael Kadnar (Downfall Of Gaia, So Hideous) konnten CROSS BRINGER für die Aufnahmen zudem einen international renommierten Drummer gewinnen. Auch das sorgt, ohne die Leistung des vormaligen Drummers schmälern zu wollen, für einen Qualitätssprung.

Wer auf rohen Post-Hardcore mit Black-Metal-Einfluss steht, wie ihn etwa die bereits genannten Celeste, oder aber auch The Gift Is A Curse abliefern, sollte auch CROSS BRINGER eine Chance geben: Qualitativ steht dieses Projekt den genannten Bands in nichts nach – zu mehr Bekanntheit dürfte es einzig deswegen noch nicht gereicht haben, weil Live-Auftritte derzeit keine Option sind.

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Wertung: 8.5 / 10

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