Thrash Metal aus Südamerika – wer denkt da nicht zuerst an die legendären Sepultura? Nun ja, wohl kaum einer. Dennoch sind diese nicht die einzigen Männeken auf dem Kontinent, die gekonnten Thrash Metal zu spielen wissen. Es gibt da auch noch CRIMINAL, deren „Akelarre“ das achte Album der Bandgeschichte ist – „und was für eins“, möchte man alsbald ausrufen.
Denn CRIMINAL brennen auf „Akelarre“ ein wahres Feuerwerk ab. Selten habe ich einen so übelst abgehenden, dreschenden und dennoch beim ersten Hören bereits einprägsamen Opener wie „Order From Chaos“ gehört: Zündende Hooks, intensive Blastbeat-Einschübe und ein göttlicher Refrain sind das Rezept. Besonders stark sind auf „Akelarre“ jedoch vor Allem die groovenden Midtempo-Passagen, welche unter anderem „Resistance Is Futile“ prägen, ebenso wie den Titeltrack der CD, dessen triolenlastiges Riffing richtig in die Nackenmuskeln geht – „State Of Siege“ und „Tyrannicide“ dagegen glänzen durch stampfende Moshparts, die geschickt in die Songs integriert sind.
Trotz alldem können CRIMINAL auch schnell, wie „Vows Of Silence“ eindrucksvoll beweist: Hier regieren neben Blast Beats auch hauptsächlich recht schwedische Gitarren, dieser Track ist eindeutig der Death Metal-lastigste der Platte – auch in dieser Disziplin überzeugen die Brasilianer.
Wer auf zeitgemäßen Thrash Metal steht, der neben traditionellen Strukturen auch ein paar modernere Elemente bereit hält, kann zu CRIMINALs neuer Platte eigentlich nicht nein sagen – denn „Akelarre“ ist ein durch und durch flüssiges Werk mit einem abnormen Abgehfaktor, ohne jeglichen Durchhänger und einem großen Live-Potential. Stark!
Wertung: 8.5 / 10