Das Cover von "Street Lethal" von Crazy Lixx

Review Crazy Lixx – Street Lethal

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Hard Rock

Wie die Zeit vergeht: Die schwedischen Hard-Rocker CRAZY LIXX sind noch eine vergleichsweise jugendliche Band, haben allerdings auch schon fast 20 Dienstjahre auf dem Buckel. In dieser Zeit brachte es die Truppe aus Malmö auf immerhin sechs Studioalben, wobei sie sich zu ihrer letzten Platte „Forever Wild“ sogar noch einen fiktiven Actionfilm namens „Silent Thunder“ ausgedacht hat. Nur zwei Jahre später wird es wieder Zeit für ein neues Album und so erscheint mit „Street Lethal“ dieser Tage die siebte Platte der südschwedischen Band.

Eines sollte von Anfang an klar sein: Wer Innovation sucht, ist bei CRAZY LIXX an der falschen Adresse. Die Truppe versteht sich eindeutig als 80s-Tribute-Band mit eigenen Songs und eifert somit unverhohlen ihren Idolen nach. Auf „Street Lethal“ ergibt das eine wenig originelle, aber dafür umso spaßigere Mischung aus so ziemlich allem, was Mitte bis Ende der Epoche im US-amerikanischen Radio gespielt wurde. Ein besseres Urteil könnte man über die Platte auch gar nicht fällen, denn CRAZY LIXX haben den Hard-Rock-Sound aus ebenjener Zeit vollends verinnerlicht und wissen ihn absolut authentisch zu reproduzieren.

Anders als bei ihren Kollegen Crashdiet oder Hardcore Superstar gibt es bei CRAZY LIXX weit weniger rotzigen Sleaze und dafür deutlich mehr auf Hochglanz polierten Glam Metal. In Nummern wie dem eröffnenden „Rise Above“, dem nachfolgenden „Song For America“ oder auch dem Titeltrack sowie dem abschließenden „Thief In The Night“ bietet die Band ebenso eingängigen wie kantigen Hard Rock mit deutlicher Heavy-Metal-Schlagseite. Das erinnert nicht selten an Bands wie Dokken, Def Leppard oder White Lion und wäre um 1989 vermutlich durch die Decke gegangen. Verglichen mit ihrem letzten Album „Forever Wild“ fallen diese Songs etwas härter aus, lassen aber zu keiner Zeit den Stadion-Charakter vermissen und reißen sofort mit.

Die andere Seite des Spektrums ihrer Vorbilder lotet die Formation mit Keyboard-schwangeren Songs wie „Reach Out“, „In The Middle Of Nothing“ oder „Caught Between The Rock N‘ Roll“ aus. Hier orientieren sich CRAZY LIXX ganz klar am radiotauglichen Stadionrock vergangener Tage und lassen den Sound von Bands wie Journey oder Bon Jovi wieder aufleben. Neben der absolut stilecht klingenden Band überzeugt vor allem Frontmann Danny Rexon: Der Mann wechselt von Song zu Song zwischen der Imitation des jeweiligen Frontmanns hin und her und klingt tatsächlich verdammt authentisch nach Don Dokken, Jon Bon Jovi oder Michael Tramp.

CRAZY LIXX vereinen gleich mehrere Gegensätzlichkeiten in sich: Sie spielen Musik, die seit vier Jahrzehnten ein alter Hut ist, ohne auch nur das Geringste an der Formel zu verändern und wirken doch zu keiner Zeit aufgesetzt. Und sie sind bei Frontiers Music unter Vertrag und haben es doch geschafft, sich von deren Bossen nicht reinreden zu lassen. Ihr neuestes Album „Street Lethal“ läuft somit kaum Gefahr, als Genre-definierendes Meisterwerk aufgenommen zu werden, aber es ist die denkbar beste Hommage an den Hard-Rock- und Heavy-Metal-Sound der Haarspray-benebelten 80er, die möglich gewesen wäre. Hauptsächlich liegt das daran, dass man CRAZY LIXX ihre Freude an dieser Musik deutlich anhört und ohne Weiteres abkauft.

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Wertung: 8 / 10

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