Review Control Denied – The Fragile Art Of Existence

Nach dem Release der letzten DEATH-Platte “The Sound of Perseverance” kündigte “Evil” Chuck Schuldiner, seines Zeichens wohl einer der besten Gitarristen und Songschreiber, die je unter der Sonne weilten, an, eine neue Band zu formieren, die ein filigranes Spektrum musikalischen Hochgenusses irgendwo zwischen Power-, Progressive- und Death Metal abdecken soll. So fanden im Jahre 1999 unter dem Namen CONTROL DENIED Musiker aus allen dieser drei Genres zusammen. Am Mikrofon hätten wir Tim Aymar zu bieten, der ein wenig an Warrel Dayne von Nevermore zu erinnern weiß, an den Gitarren haben wir Chuck Schuldiner und Shannon Hamm (beide bei Death), am Bass einen der besten, die es je gab, gibt und geben wird, Steve DiGiorgio, und an der Schießbude nahm Richard Christy Platz, den man durch ICED EARTH zu kennen imstande ist.

Ein perfekter Mix hochbegabter Musiker machte sich also auf, ein progressives Stück Power Metal mit musikalisch größtenteils todmetallischer Begleitung abzufeuern. „The Fragile Art Of Existence“ wurde dieses Werk betitelt und glänzt im Regal zu allererst durch sein wunderschönes farbenprächtiges Cover-Artwork. Auch das Booklet sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, wenn es sich auch nur um eine Kleinigkeit am Rande handelt: Die Seiten sind wesentlich weicher, als dies bei den meisten CDs der Fall ist. Da macht es geradezu Spaß zwischen den abgedruckten Songtexten hin und her zu blättern. Die Hartware selbst und das Inlay kommen in einem schönen Mintgrün daher, welches einen tollen Kontrast zur ansonsten eher dunkel gehaltenen Farbgebung bildet.

Musikalisch kann schon jetzt gesagt werden, dass dieses Album nicht einen einzigen Schwachpunkt beinhaltet, von Ausrutschern kann gar nicht erst die Rede sein. Das perfekte Gitarrenspiel Schuldiners und Hamms wird von gigantischen Basslines DiGiorgios und lupenreinem Drumming Christys begleitet. Wer sich von dieser Spielkunst auf die schnelle überzeugen möchte, sollte dies am besten beim Song „What If…?“ tun. Wenn man hier Steve zuhört weiß man ganz schnell, warum er völlig zu Recht zur absoluten Elite der Bassisten dieser Szene zählt. Klassischer Power Metal Gesang rundet diese Formation toll ab und hört sich neben dem angesprochenen Nevermore-Frontman etwas wie ein Mix aus Tim Owens und Rob Halford an.

Die Titel sind durch die Bank derart abwechselungsreich, dass man durchaus seine Zeit braucht, bis dieses Meisterwerk zündet. Bei Songlängen von bis zu 9:36 Minuten ist dies allerdings selbstredend. Teilweise sind die Songs reine Power Metal Brecher, wie beim Song „Expect The Unexpected“ bestens zu hören, teilweise haben sie viel Balladenhaftes zu bieten. Besonders zu erwähnen ist noch einmal das Bassspiel Steve DiGiorgios. Wer hoch anspruchsvollen Basslinien gerne zuhören mag, ist bei ihm generell an der richtigen Adresse, was er hier glanzvoll belegt.
Freunde von DEATH finden an dieser Platte sicherlich auch ihren Spaß, wenn auch Chuck eben nicht selber singt. Leider verstarb er viel zu früh, so dass weitere Aufnahmen von Control Denied nicht mehr richtig organisiert werden konnten und eine never ending story ins Rollen kam, als Chuck bereits zwei Jahre tot war. Jeder Progressive- und Power Metal Fan kann hier bedenkenlos zugreifen, bei „The Fragile Art of Existence“ handelt es sich um ein großes Stück eingängiger Progressive Metal Spielkunst.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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