Confidential Devil Inside Coverartwork

Review Confidential – Devil Inside

CONFIDENTIAL heißt übersetzt vertraulich und um eines der vertraulichsten Themen geht es auch auf dem Debütalbum „Devil Inside“: Die Scheibe soll das Tagebuch von Sängerin Astrid K. Mjøen sein und ist demnach eine äußerst persönlich Geschichte, in der sie eine schwere Zeit ihres Lebens verarbeitet.

Ganz typisch für das Genre des Symphonic Metal leitet das dreiminütige Intro „Prelude To Resurrection“ das Album bombastisch ein. CONFIDENTIAL lassen schon hier erahnen, dass sie das volle Programm mit breiten Orchestrierungen und opulenten Melodien auffahren. Der anschließende Titeltrack beweist das auch gleich, dramatische Chöre und ausladende symphonische Klänge sorgen für eine reichhaltige Klanglandschaft. Was ebenfalls direkt auffällt ist, dass die Norweger die Basis nicht vergessen und dem Gitarrenspiel viel Raum einräumen: Riffs, treibende Rhythmen und Soli werden bei aller Opulenz nicht vernachlässigt. Spacige Keyboards finden sich ebenfalls im Soundbild und ja, teilweise laufen CONFIDENTIAL Gefahr, ihre Songs zu überladen – das können sie durch recht bodenständiges Songwriting aber überraschend gut vermeiden.

Das Einmaleins des Symphonic Metal haben CONFIDENTIAL in jedem Fall gelernt – das ist zwar nicht vertraulich und unter Verschluss, muss aber trotzdem erstmal richtig angewendet werden. Nach den ersten beiden Bombastnummern folgt mit „Forever Angel“ eine ganz ruhige Ballade, die sich zum Ende hin steigert. Ein schönes und emotionales Stück, das genau an der richtigen Stelle für leise Töne sorgt. „Historia“ mit seinen schweren Midtempo-Riffs bringt ebenso Abwechslung ins Spiel wie „Queen Of The Dark“, das mit dominanten Pianoklängen und einem mitreißend-epischen Refrain gefällt. Nicht nur bei diesem Track tragen CONFIDENTIAL eine dicke Schicht Pathos auf, nicht nur einmal wird „Devil Inside“ kitschig – das passt aber immer zur Musik und wirkt nicht erzwungen.

Eine Symphonic-Metal-Band steht und fällt bei guter Qualität mit der Sängerin. CONFIDENTIAL sind hier auf der sicheren Seite, Astrid K. Mjøen passt mit ihrer Stimme perfekt zur Musik. Mjøen singt vorwiegend in mittleren, dunkeln Tonlagen und gefällt mit ihrer sehr angenehmen Stimme. In hohe Tonlagen wagt sie sich nur selten, ebenso gibt es kaum tiefe oder gar aggressive Gesänge zu hören. Die Frontfrau agiert irgendwo dazwischen und trifft damit genau den richtigen Ton. Gesangliche Abwechslung steuern zwei Gäste bei: Jake E (Chyra) harmoniert bei „Salvation“ als männlicher Gegenpart, das etwas ruhigere „Black Angel“ überzeugt durch Madeleine Liljestam mit einer zweiten Sängerin.

CONFIDENTIAL legen mit „Devil Inside” ein mehr als gelungenes Debüt vor und sorgen damit für eine Überraschung. Nachdem Massacre Records Ende 2021 mit „Catalyst Crime“ von Catalyst Crime und „Atmosphere“ von Coronatus tief ins Symphonic-Metal-Abfalleimer gelangt haben, beweisen sie bei den Norwegern wieder den richtigen Riecher. Für alle Fans von Musik in der Schnittmenge von Epica, Evanescence und Ad Infinitum ist „Devil Inside“ damit eine klare Empfehlung.

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Wertung: 8 / 10

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