Man mag es kaum glauben, aber mitunter benötigt eine Band galante sieben Jahre, um ein Album fertig zu stellen. So geschehen bei den Texanern CONCEPT OF GOD, welche mit „Visions“ ihr Debut abgeben. Debut? Nun so ganz richtig liegt man hier nicht, handelt es sich bei CONCEPT OF GOD doch um das Side Projekt der Solitude Aeternus Musiker Robert Lowe, Steve Moseley und James Martin. Unterstützt werden die drei von ihrem früheren Solitude Aeternus Drummer John Covington, welcher sich im laufe der Jahre, anderen Projekten zu wandte. Die auf „Visions“ vorhandenen 9 Songs, wurden bereits im Jahr 2000 von Robert Lowe und Steve Moseley eingespielt, allerdings dauerte es wie bereits erwähnt, 7 weitere Jahre bis zur Fertigstellung, da man seine ganze Energie in Solitude Aeternus investierte.
Das Cover wirkt im Vergleich zur Musik arg martialisch. Düstere Wolken und ein mit Nägeln bespicktes und vor Blut triefendes Kreuz passen zumindest textlich zu CONCEPT OF GOD, denn bei „Visions“, handelt es sich lyrisch, wie man unschwer vermutet um Gott und die Welt, um Stimmen im Kopf und allerlei spirituelle Dinge. Somit verbreitet man zum eine progressive Stimmung, setzt dazu allerdings instrumental auf klassischen Metal Sound. Den Start macht der Song „Past Perfect“, welcher munter und beschwingt los legt und somit die düsteren Wolken des Covers quasi in Luft auflöst. Schon die ersten 30 Sekunden sollten bei 90% der Hörer für heitere Stimmung sorgen, denn wer kennt nicht das gerollte Breakfast R von Man At Work’s Welthit „Down Under“? Robert Lowe lässt eben dieses R zwei mal gekonnt rollen und es fällt wahrlich schwer, sich das Schmunzeln zu verkneifen. Der Titel Song „Visions“ bringt durch seinen schwerfälligen Aufbau die Doom Elemente bei CONCEPT OF GOD zur Geltung, geht dann aber auch recht zügig in eine eingängige Mischung aus Gesang und harten Riffs über.
Generell muss man zugeben, dass man als Hörer bis auf Robert Lowe´s Gesang, soundtechnisch wenig Abwechselung geboten bekommt. Diese Tatsache ist allerdings nicht weiter tragisch, denn manchmal ist es angenehmer simpel gestrickte Songs zu haben, welche im Ohr bleiben und gerne wieder gehört werden, als einen Soundbrei vorgesetzt zu bekommen, bei dem quasi jedes Bandmitglied sein Instrument vergewaltigt. „Hearing Voices“ schälgt in die gleiche Kerbe mit einem tierisch groovenden Riff und einer perfekt dazu passenden Gesangseinlage von Robert Lowe. Highlight des ganzen ist allerdings der Rausschmeisser „Man on the Silver Mountain“. Bereits in den ersten Sekunden sieht man sich in Gedanken auf einer Harley über die Highways schleichen. Wahrlich ein Fest für die Ohren, ein Song welcher ohne weiteres aus der Feder jeder x-beliebigen weltbekannten Heavy Metal Band stammen könnte. Wenn doch nur religiöse Texte verbunden mit Metalklängen auch in den Kirchen gespielt würde, bräuchte sich die Kirche wohl keinerlei Kopfzerbrechen über leere Sonntagsmessen machen.
Was lange währt wird letztendlich doch gut. CONCEPT OF GOD beweisen, dass es auch ohne Keyboard und wildes Gefrickel Musik gibt, die einach nur Spaß macht. Vom Tempo her bewegt sich das ganze konstant in einem Rythmus, zu dem man gemütlich mit dem Kopf nicken kann. Es bleibt also ein Album, welches man bedenkenlos Mutti oder Vati – wenn sie nicht gerade im Musikantenstadl zuhause sind – zum 50 Geburtsatg schenken kann. Wenn beide auch noch in die Kirche gehen umso besser. Amen.
Wertung: 8 / 10