Review Collapse Under The Empire – Everything We Will Leave Beyond Us

Im Post-Rock gibt es gefühlt nur zwei Typen von Bands: Diejenigen, die das Genre so lehrbuchgetreu umsetzen, dass ihre Musik absolut generisch klingt – und diejenigen, die einen unverkennbaren Stil gefunden haben, eine Nische, in der sie ihr Ding machen. Mono, Sigur Rós oder Godspeed You! Black Emperor beispielsweise. Oder COLLAPSE UNDER THE EMPIRE. Seit 2008 veröffentlicht das Hamburger Duo in erfreulich regelmäßigen Abständen Alben mit mal wuchtig, mal feinsinnig arrangierter, melodischer Musik, die vom Mix aus elektronischen Sounds und Gitarre geprägt ist. Daran ändert sich auch 2020 nichts.

„Everything We Will Leave Beyond Us“ lautet der Titel des siebten Studioalbums des Duos, und gewohntermaßen arbeiten COLLAPSE UNDER THE EMPIRE auch diesmal rein instrumental. Nach dem minimal melancholischeren Album „The Fallen Ones“ (2017) bietet „Everything We Will Leave Beyond Us“ dem Hörer wieder ganz die gewohnte, deswegen jedoch nicht minder hörenswerte Kost. Vielleicht greifen die Gitarren bisweilen etwas harscher in die dafür wieder etwas behäbigeren elektronischen Strukturen („Ark Of Horizon“), als man das zuletzt gewohnt war – das Grundkonzept des Albums folgt aber etablierten Mustern: COLLAPSE UNDER THE EMPIRE bauen akribisch gewaltige Soundkollagen auf, die sie früher oder später andächtig in sich zusammenfallen lassen.

Der immer wieder gezogene Vergleich zu Japans Post-Metal-Instanz Mono ist deswegen einmal mehr valide: Zwar arbeiten COLLAPSE UNDER THE EMPIRE mit anderen Stilmitteln, arbeiten statt mit flirrenden Gitarren vornehmlich mit elektronisch generierten Sounds – das Große, Weite, Majestätische in den Arrangements, der Crescendo-Effekt, der sich zusammenbraut wie ein Gewitter am Sommerhimmel, ist dennoch vergleichbar („Destruction“, „Everything We Will Leave Beyond Us“, „Another Earth“).

In ihrem Kosmos agieren COLLAPSE UNDER THE EMPIRE auch mit „Everything We Will Leave Beyond Us“ gewohnt souverän. Damit ist auch Album Nummer sieben für alle Fans der Band eine sichere (und überaus gemütliche) Bank – und nicht minder gut als Einstieg ins Werk der Hamburger geeignet. Mag sich der Überraschungseffekt des Albums auch in Grenzen halten: Die hier gezeigte Konstanz in Qualität und Quantität verdient Hochachtung!

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Wertung: 8.5 / 10

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