Über den Status von COLDPLAY muss man sich im Jahr 2017 nicht mehr exzessiv auslassen, zu etabliert ist die Band im 21. Jahr ihrer Karriere mittlerweile. Das Abdriften in immer poppigere Gefilde schmeckte nicht jedem Musikfan, dennoch hält der Erfolg weiter an. Mit der EP „Kaleidoscope“ bringt das Quartett jetzt fünf mehr oder weniger neue Songs unters Volk.
Dazu wurde als Titel der des gleichnamigen Eröffnungssongs des Vorgängeralbums „A Head Full Of Dreams“ gewählt, da die EP ein Begleitstück zum zwei Jahre zuvor erschienenen Longplayer darstellen soll. Eröffnet werden die knapp 25 Minuten vom seicht-melancholischen „All I Can Think About Is You“, das auf leicht wabernde Gitarren und dezente Drums setzt. Das Klaviersolo und Martins Gesang erinnern stark an die Anfangstage der Band. Leider können sie diese Klasse im weiteren Verlauf nicht beständig halten.
„Miracles (Someone Special)“ ist ein klassischer Pop-Track des Jahres 2017 mit Tropical-House-Elementen und hintergründigen hochgepitchten Vocals. Wie man dezenten Electro und Rock gekonnt miteinander vermischt zeigt hingegen „A L I E N S“, das mit seinem Trap-Beat und intensiven Gitarrenmelodien punkten kann. Chris Martin ist hier ebenfalls in Hochform.
Der Tokyo-Remix der ersten Single „Something Just Like This“, die COLDPLAY ursprünglich mit The Chainsmokers veröffentlichten entpuppt sich als Live-Version des Hits, die das Publikum sehr gut einbindet. Ansonsten wurde an dem Titel im Vergleich zur Studioversion nichts verändert. Den Abschluss bildet der sechseinhalbminütige EP-Mix von „Hypnotised“, der vor allem vom Klavier getragen wird und so ein versöhnliches, aber auch wehmütiges Ende heraufbeschwört.
COLDPLAY wissen um ihren Stand in der Musikszene und können so auch mit einer EP sicherlich gute Verkaufszahlen einfahren. Die aktuelle Veröffentlichung „Kaleidoscope“ verbindet in fünf Songs gekonnt den aktuellen Pop-Klang sowie die emotionalen Rocknummern der Musiker um Chris Martin. Für Fans der Band absolut zu empfehlen, aber auch Verfechter der frühen Alben dürfen gerne ein Ohr riskieren.
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