Review Cockroach – The Observer

  • Label: Supreme Chaos
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Thrash Metal

Bereits 14 Jahre Bandbestehen und drei veröffentlichte Alben hat die Band COCKROACH auf dem Buckel, nach nun knapp drei Jahren Wartezeit gibt es neues Material der experimentierfreudigen Band. So beschreibt man sich als „quer durch die Thrash Bank“, Testament trifft (neue) Sepultura und Fear Factory, lässt der Promo-Artikel verlauten.

Und die Scheibe beginnt recht ordentlich mit „Unexpected Life“, flott geht es dahin, kaum eine Pause. Ein richtig schöner, energischer Start in eine CD. So eingängig es im Opener zur Sache ging, so eingängig wird auch „The Calling“ zelebriert. Vielleicht etwas langsamer, aber der positive Eindruck von Dynamik und Energie bleibt definitiv erhalten. Denn immer wieder kann man Auflockerung und Rhythmuswechsel unterbingen, hier wird sehr gekonnt für Abwechslung gesorgt. Zum Ende noch ein kleines Solo, das ist doch wunderbar. Track 3, „The Observer“, beginnt mit einem kurzen, gesprochenem Intro. Diesem eher unwichtigen Gesichtspunkt folgt aber erneut ein wunderbar druckvolles Stück Thrash Metal – den Testament Vergleich lasse ich schon mal gelten, mal sehen, ob es mit Sepultura und Fear Factory auch noch klappt. Der Albumnamensgeber verdient auf jeden Fall das Prädikat Anspieltipp. Ein besonderes Schmankerl bildet dann „Alive“. Denn man kann mit dem Tempo zurück gehen, und gleichzeitig die Riffs noch brutaler wirken lassen. Der Refrain übrigens ist absolut göttlich wie ich finde, untermalt von Polyrhythmik hört sich das schon sehr beeindruckend an. Leider erinnert mich dann Lied Nummer 5 zu sehr an einen Metalcore-Song. Ansich echt nichts Schlechtes, aber speziell dieser Gesang dazu – oje. Dafür überrascht mich „Kiss To Eternity“ umso mehr. Ein ruhiges, cleanes Gitarrenintro, ehe Frank Geue ganz im James Hetfield-Stil zu singen beginnt. Mit etwas Phantasie hört sich das nach einem Metallica-Song an. Aber ich kann euch versichern, der Großteil ist wieder COCKROACH’er Natur, nur die Textpassage „sweet little sixteen years…“ ist eben in diesem James-ähnlichen Stil gehalten.
„Desireless“, der siebte Song auf der Scheibe, schießt dann aber wieder eine Thrash-Salve nach der anderen ab. Toller melodiöser Refrain, die Strophen hingegen werden von Blast Beats begleitet. Ein solides Stück Metal, was auch Track 8, „Eternal Life“ ist. Ich kann nicht genau beschreiben was mir an der Stimme so gefällt, aber irgendwas sagt mir dass die perfekt zum Instrumentalen passt, und das ist nur ein Beispiel. Hier passt nämlich alles. Was sie auch machen, es funktioniert. Und so kommt es, dass mit „The Prophecy“ ein etwas ruhigeres, an eine Heavy Metal-Ballade anmutendes Lied genau so zu begeistern weiß, wie die härteren der CD. „By The Way“ und „The Red Duke“ sind noch mal zwei schnelle Hochkaräter, die sehr wohl zu begeistern wissen. Und mit „Run Away“ schießt mir zum Abschied noch ein absoluter Nackenbrecher entgegen. Bangen wo es nur geht, fast die ganze CD über. So soll es sein!

Der Beweis von Ähnlichkeiten zu Sepultura und Fear Factory blieb leider aus, aber wer sich mit Testament identifizieren kann, wird es auch mit COCKROACH können. Sehr eingängig kann die Truppe begeistern, und die zwei ruhigeren Songs sind ebenfalls absolut zu empfehlen. Die Produktion ist auch gut und so gibt es kaum Kritikpunkte. Bis auf einen: das Cover, das Logo und generell das Auftreten der Band wirkt etwas bescheiden, nicht ganz professionel bzw. lässt es eifach keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Inhalt zu. Klartext: würde ich „The Observer“ im Laden um die Ecke im Regal sehen, ich würds stehen lassen. Also tut mir einen Gefallen: nehmt euch ein paar Minuten Zeit für diese Scheibe hier, das ists allemal wert!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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