Das Cover von "We Are The Fire" von Cleanbreak

Review Cleanbreak – We Are The Fire

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Heavy Metal

Mit ihrem Debüt „Coming Home“ waren die damals noch ausschließlich amerikanisch besetzten Metaller CLEANBREAK recht leicht als ein weiteres Reißbrett-Projekt von Frontiers Music zu identifizieren. Selbige sind meistens nicht sonderlich langlebig, weshalb es durchaus beachtlich ist, dass der „Band“ um Sänger James Durbin (u. a. Durbin, Ex-Quiet Riot) und Gitarrist Mike Flyntz (Riot V) ein weiteres Album erlaubt wurde. Inzwischen sind sowohl Bassist Perry Richardson als auch Drummer Robert Sweet nicht mehr dabei und wurden – oh wunder – durch den ewigen Alessandro Del Vecchio (Bass, Keyboard) sowie Nicholas Papapicco (u. a. Robin McAuley) am Schlagzeug ersetzt.

„We Are The Fire“ ist eines dieser Alben, die unglücklicherweise mit ihrem schwächsten Song beginnen. Mit dem recht generischen „Warrior`s Anthem“ geben CLEANBREAK zunächst eine reichlich unspektakuläre Visitenkarte ab, denn die Nummern ist eine moderne Heavy-Metal-Hymne ohne Wiedererkennungswert, wie man sie bei Frontiers-Projekten ständig hört. Würde es so weitergehen, das Album wäre nicht mehr als ein weiteres Massenprodukt vom Fließband der süditalienischen „Supergroup“-Fabrik. Es lohnt sich jedoch, dabei zu bleiben, denn die Platte hält im Folgenden deutlich mehr Überraschungen bereit, als man angesichts des mauen Openers erwarten möchte.

Wenngleich CLEANBREAK nach wie vor auf hymnischen Heavy Metal mit modernem Druck setzen, gelingt es der Truppe hier, gekonnt aus dem gewohnten Schema auszubrechen, ohne verkopft oder gar gekünstelt zu wirken. Schon „Never Gone“ zeigt, dass die Truppe diesmal um einiges düsterer und kantiger unterwegs ist als auf ihrem Debüt und gleichzeitig auf kluge Weise von den erwartbaren Harmoniefolgen abweicht. Das inzwischen ausgebufftere Songwriting macht sich auch in „Unbreakable“ und dem Titeltrack bemerkbar und anders als auf dem Erstlingswerk ist diesmal auch kein verhinderter Riot-Song dabei.

Dass die Songs auf „We Are The Fire“ Spaß machen, ist neben dem soliden Songwriting vor allem der Gesangsleistung von Frontmann James Durbin zu verdanken. Der ehemalige American-Idol-Teilnehmer musste seine Stimme noch nie verstecken und macht in den erwähnten Nummern eine ebenso gute Figur wie in eher tradtionellen Titeln wie „Deal With Yourself“ – selbst die (in Teilen schwülstige) Ballade „Love Again“ kann dank des superben Gesangs überzeugen. Ein Highlight ist selbstverständlich auch die Beteiligung von Gitarrist Mike Flyntz. Der soliert auf dem neuen CLEANBREAK-Album extrem songdienlich und hält sich oft derart vornehm zurück, dass sich manch ein Fan des Mannes sogar ein bisschen mehr „Angeberei“ wünschen könnte.

„We Are The Fire“ ist noch immer kein wegweisendes Heavy-Metal-Album, aber es bedeutet gemessen an seinem Vorgänger einen Schritt in die richtige Richtung. Obwohl ein Teil ihrer Songs noch immer von externen Komponisten stammt und inzwischen sogar Alessandro Del Vecchio beteiligt ist, klingen CLEANBREAK auf ihrer zweiten Platte deutlich individueller als noch vor zwei Jahren. Dank intelligenter Arrangements und der beachtlichen Leistung ihres Sängers gelingt es der Truppe, ihre Hörerschaft über die gesamte Spielzeit bei Laune zu halten. Wenn dieser Trend anhält, könnten CLEANBREAK womöglich noch eines der spannenderen Projekte aus dem Hause Frontiers werden …

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Wertung: 7 / 10

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