Review Chimaira – Pass Out Of Existence

Chimaira sind eine weitere aus Cleveland stammende neue Metal Combo, die von Roadrunner Records unter Vertrag genommen wurden.
Schon nach den ersten Plattenkritiken wurden sie von vielen „Fachmagazinen“ als zukunfstloser Fear Factory Klon abgestempelt. Während andere wiederrum behaupten Chimaira sind viel mehr als nur ein billiger Abklatsch der erfolgreichen Industrial Combo. Oder doch nicht?
Man muss zugeben das schon einige paralellen zu Fear Factory gezogen werden können. Immerhin haben Chimaira einen ähnlich Maschinellen Sound wie die genannte Band. Schon alleine das Artwork deutet darauf hin. Doch kommen wir nun zu einer groben Betrachtung der einzelnen Songs von „Pass out of Existence“ mit denen Chimaira ihr Major Label debüt geben. Anfangen wollen wir mit dem der ersten Single Auskopplung „dead inside“, da der Eröffnungssong „let go“ nicht wirklich der rede wert ist. Der Song fängt mit einigen elektronischen spielereien seitens des Mannes für die Elektronik, Chris Spicuzza, an. Der Song ist eigentlich noch recht abwechslungsreich gelungen und bietet einige coole Riffs mit ein paar schönen Hook – lines. Ein gutes, hartes Lied, dessen Refrain sich erst einmal für einige Zeit im Kopf festsetzt.

„Severed“ kann man mit seinem stampfenden Chorus als kleine, bandeigene Hymne ansehen. Gut eingesetzte Double Bass Attacken und Mark Hunter schreit sich die Seele aus dem Leib.
„Lumps“ hingegen wirkt irgendwie etwas unkoordiniert und wild. Das muss eigentlich nicht unbedingt ein minuspunkt sein. Aber der Song bietet keinerlei Highlights. Weder die Riff, noch das Schlagzeug ist in irgendeiner Weise erwähnenswert. Und der Refrain zündet erst recht nicht.
Nach diesem kleinen durchhänger kommt allerdings ein echter Kracher in form von „Pass out of Existence“ , der auch gleichzeitig der Titeltrack des Albums ist. Heftige Double Bass Attacken werden gejagt von Mark Hunter’s shouting. Im zwischenteil wird das ganze jedoch durch erneute elektronische Spielchen aufgelockert, bis Mark Hunter wieder einmal droht, sein Gesangsorgan über das Micro zu verteilen.

Ich weiss ehrlich nicht gesagt, warum die ganzen neuen Bands immer diese extrem kurzen Instrumental Einlagen bringen müssen, aber aus irgendwelchen Gründen machen sie es. So auch Chimaira mit „Abeo“. Dient das alles zur Einstimmung für den nächsten Song oder einfach als lückenfüller mangels zahlreichen Song Ideen? Naja, man kann es sehen wie man will.
Danach folgt direkt die zweite Single Auskopplung „SP LIT“. Sehr guter Anfang der zum gemütlichen mithüpfen geeignet ist. Im Refrain hört man Mark auch zum ersten mal singen. Jawohl, der Mann kann nicht nur kreischen und sich die Seele aus dem Leib schreien sondern auch singen. Na gut, es gibt sicherlich Frontmänner die das ganze besser beherrschen als er. Aber zu behaupten das er garnicht singen kann, ist ganz einfach vollkommen falsch. Böse schmierblätter haben eben selbiges behauptet.
Von „Painting the white to grey“ gefallen mir persönlich am besten die ruhigen zwischenparts, die eine sehr düstere und kalte stimmung vermitteln. Der Refrain ist wieder ziemlich simpel gehalten und Mark schreit eigentlich nur den Namen des Song aus sich heraus. Trotzdem ein durchaus gutes Lied.Ab zum nächsten Lied, „Taste my…“. Sehr cooler Sound seitens der Gitarren und des Schlagzeugs. Besonders hat es mir der Refrain angetan, der fast schon eine hypnotische Auswirkung ausübt, die Mark auch wahnsinnig gut rüberbringt.

Bei „Rizzo“ hat Deftones Gitarrist Stephen Carpenter ein paar Riffs beigesteuert. Die Gitarren und das Drumming hören sich ziemlich gut an und auch ein paar etwas krankere Elektronische sachen wurden wieder größenteils über das ganze Lied verstreut. Wo wir gerade bei durchgedreht sind, fällt einmal mehr Mark Hunter auf, der nicht nur gesanglich sondern auch textlich total am Rad dreht. Aber auf irgendeine Weise ist es irgendwie….cool.
Das Lied „Sphere“ spielt anfangs ein wenig mit den bekannten Dr. Jackyl & Mr. Hyde Vocals. Ansonsten will das Lied irgendwie nicht wirklich zünden.Also springen wir weiter zu „Forced Life“. Das Double Bass Spiel scheint hier mal garnicht zum rest des Sounds des Songs zu passen und wirkt ein wenig überflüsig. Auch ansonsten gibt es nicht wirklich viel darüber zu sagen. Ein netter Song, den man sich anhören kann, aber nicht muss. Nach der Durststrecke von zwei eher schlechteren Songs kommen wir zu „Options“. Die Riffs grooven eigentlich ganz gut und das Schlagzeug ist auch gut. Und der Chrous des Songs ist auch einmal mehr sehr schön und vermittelt wieder diese düstere, kranke Stimmung. Eigentlich ein sehr cooler Song, den man hätte besser als Rausschmeißer hätte nehmen sollen als Lied Nummero 14.Das ist nämlich „Jade“. „Jade“ bietet zwar anfangs eine schöne Stimmung, jedoch zündet das Lied genausowenig wie bereits „Sphere“ und wirkt ein wenig überflüssig. Einziger Bonuspunkt ist, dass „Options“ nahtlos in „Jade“ übergeht ohne das man es merkt. Trotzdem hinterlässt „Jade“ einen faden nachgeschmack.

Kommen wir nun zum Fazit. Chimaira’s großer Pluspunkt ist, dass sie sehr kalt, aber trotzdem noch nach echten Emotionen klingen. Der sehr Maschinelle Sound ist für mich persönlich im Prinzip die einzige Vergleichsmöglichkeit mit Fear Factory. Ausserdem haben Chimaira mit Mark Hunter jemanden gefunden der ein sehr markantes shouting hat, was ich einfach mal als Bonus für den Wiedererkennungswert ansehe. Das Album hat durchaus ein paar sehr coole Hits ( Severed, Pass out of existence, SP LIT und Taste my…). Jedoch sind anderereits Songs dabei die einfach nicht gefallen wollen. Wie z.b „Sphere“ oder auch „Lumps“. Trotzdem haben Chimaira ein durchaus gutes und beachtliches Major Label Debüt hingelegt.Und auch der kurz vor der Tür stehende Nachfolger „The Impossibility of Reason“ verspricht, von dem bis jetzt gehörten, keine Enttäschung zu werden.

(Benjamin)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert