Celestial Wizard - Winds Of The Cosmos Coverartwork

Review Celestial Wizard – Winds Of The Cosmos

CELESTIAL WIZARD aus Denver, Colorado haben ihr Zweitwerk „Winds Of The Cosmos“ ursprünglich bereits im Juli 2022 in Eigenregie veröffentlicht, nun wird das Album beim italienischen Label Scarlet Records nochmal aufgelegt. Die Aufmerksamkeit haben die Jungs auf jeden Fall verdient – die wilde Mischung aus Power Metal, melodischem Death Metal und ein wenig Thrash ist überraschend und macht Spaß. Die himmlischen Zauberer ziehen ihr Konzept zudem vom Namen über das Sci-Fi-Coverartwork bis zum lyrischen Nerd-Konzept voll durch: Von Untoten über Fantasy-Helden bis hin zu kybernetischen Klonen wird einiges geboten. Bei „Ice Realm“ geht es nicht nur um „Dungeons And Dragons“, im dazugehörigen Videclip spielt die Band sogar eine Runde.

Allzu passend eröffnet das instrumentale Intro „Andromeda“ die Platte mit 8-bit-Klängen, die an die gute alte Zeit der frühen Videospiele erinnert. Noch während des Intros legen CELESTIAL WIZARD mit kraftvollem Power Metal los, das soll dann auch für die gesamte Laufzeit das Fundament bilden. Die Riffs und Melodien sind in ihrem Kern sehr klassisch, von Accept über Iron Maiden bis Rage lassen sich hier einige Reminiszenzen heraushören. Dazu kommt jedoch eine saftige Portion Melodic Death Metal mit schnörkelloser Old-School-Prägung, irgendwo zwischen In Flames und Children Of Bodom kann man diesen Einfluss verorten. Eine klitzekleine schwarzmetallische Seite blitzt auch ab und an durch und fertig ist der eigenartige Mix.

Frontmann Amethyst Noir passt mit seinem kratzigen Keifgesang wie die gesamte musikalische Mischung in die Kategorie „Muss man mögen“. Seine Screams wirken wie eine Light-Version von Jeff Walker (Carcass), die Klar- und Chorgesänge sind charmant-amateurhaft geraten und dazu gibt es auch noch Gangshouts. Die dick aufgetragenen, käsigen Chöre von „Powerthrone“ zeigen wie viele andere Momente der Scheibe dann, dass CELESTIAL WIZARD sich doch im Power Metal am wohlsten fühlen und alles andere mehr schmückendes Beiwerk als gleichwertige Hauptzutat ist. Nicht zuletzt durch den kantigen und wenig polierten Sound versprüht das Album einen angenehmen Retrocharme und wirkt nicht brandneu, sondern auf irgendwie angenehme Weise altbacken.

„Winds Of The Cosmos“ ist kein überragendes Album, dafür aber eine äußerst unterhaltsame, launige Wundertüte. Für Fans von klassischem Power Metal und Heavy Metal mit Retro-Charme, die sich nicht vor Melodic-Death-Metal-Einflüssen fürchten, bieten CELESTIAL WIZARD spaßige 44 Minuten. Die Amerikaner können damit nicht zu Heidra („To Hell Or Kingdom Come“) oder Gladenfold („Nemesis“) mit vergleichbaren Stilmischungen von 2022 aufschließen, dürfen von der Zielgruppe aber definitiv angetestet werden.

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Wertung: 6 / 10

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