Review Cea Serin – The Vibrant Sound Of Bliss And Decay

Okay, lassen wir die Bombe gleich mal zu Beginn platzen und jegliche Professionalität über Bord gleiten: Was die US-Amerikaner von CEA SERIN auf ihrem zweiten Album „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay“ abliefern, ist einfach so oberaffenmegageil, dass mir zeitweise wirklich die Worte fehlen – waren die Jungs für mich bis vor kurzem schließlich noch ein absolut unbeschriebenes Blatt. Gott sei Dank ist es hierbei nicht geblieben, zählt der Metal, der hier geboten wird, doch auf jeden Fall zu den besten Momenten 2014.

Beim Blick ins Booklet wird man erst mal verwundert feststellen, dass „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay“ in den Worten des Sängers und Frontmanns Jay Lamm nur eine Art Übergangsalbum darstellt, als Brücke zwischen dem Debüt („…Where Memories Combine…“), welches schon satte zehn Jahre zurückliegt, und einem bisher noch unbetitelten neuen Album, welches dann hoffentlich nicht so lange auf sich warten lassen wird. Aufgrund dessen stammen die fünf Songs aus unterschiedlichen Phasen der Bandkarriere – die ersten beiden Tracks haben dabei sogar fast zwanzig Jahre auf dem Buckel – was interessanterweise aber den Fluss des Albums in keinster Weise stört, alles klingt wie aus dem sprichwörtlichen Guss. Musikalisch sind CEA SERIN nicht so leicht auf ein bestimmtes Genre festzunageln. Grundsätzlich bekommt es der Hörer hier mit progressivem Heavy/Power Metal zu tun, welcher durch verschiedene weitere Einflüsse (Thrash, Melodic Death) angereichert wird und selbstredend gerade im Detail viel zu bieten hat. Soviel erst mal zu den nackten Fakten.

Das Album startet mit „Holy Mother“ gleich grandios, einer vertrackten wie auch eingängigen Nummer, die exzellent den Stil von CEA SERIN widerspiegelt – abwechslungsreiche Riffs, progressive Rhythmik, cleane wie auch harsche Vocals, atmosphärische Keyboardteppiche sowie ein wunderbarer Refrain, der sich sofort im Ohr festbrennt. Dazu gesellen sich im gesamten Song verteilt Melodien und Soli zum Niederknien, die streckenweise an Disillusions Überwerk „Back To Times Of Splendor“ erinnern. Diese Schablone ließe sich nun auf jeden Song von „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay“ übertragen, sei es nun das überragende „The Victim Cult“ (persönlicher Anspieltipp) mit einem Refrain für die Ewigkeit oder das etwas kompliziertere „Illumination Mask“. Dazwischen platzieren CEA SERIN taktisch klug die Ballade „Ice“, in der gerade Sänger Jay Lamm über sich hinauswächst und die den Hörer kurz mal durchschnaufen lässt. Den Vogel schießen die Jungs dann aber mit dem 20-minütigen „What Falls Away“ ab, einem progressiven Mammut-Song, wie er im Buche steht, und dessen nähere Beschreibung den Rahmen dieses Reviews sprengen würde. Nur so viel: Wem es gelingt, über eine derartige Spielzeit vollends zu begeistern und hierbei nicht nur einen, sondern gleich zwei wunderschöne Refrains serviert, der hat vieles richtig gemacht.

Es wurde genug gesagt: CEA SERIN haben mit „The Vibrant Sound Of Bliss And Decay“ einen absoluten Knaller auf die Welt losgelassen. Ich kann nur jedem Metal-Fan jeglicher Couleur empfehlen, diese Scheibe mal anzutesten und in dieses konsistente Melodie-/Riff-Feuerwerk einzutauchen. Viel Spaß dabei!

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Wertung: 10 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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