Die Nordlichter von CATAMENIA laden im 17. Jahr ihres Bestehens ein zu einer Rundreise durch ihre bisherige Diskographie. Vom zweiten Full-Length-Release „Morning Crimson“, welches noch im alten Jahrtausend, nämlich im Jahr 1999, erschien, bis zum 2010er-Output „Calcavade“ – vom den Anfängen der Band bis zum aktuellsten Album ist für jeden etwas dabei.
Ob man die Band jetzt als Melodic Black- (wie die Band selbst) oder Melodic Death-Metal-Band (wie die Metal-Archives) bezeichnet, ist dabei wohl egal. Melodisch ist die Musik allemal. Zumeist sind die Songs ganz im „Catamenia“-Stil recht schnell gehalten – je nachdem stehen mal melodische Gitarren oder Synthesizer im Vordergrund: Da wäre beispielsweise der verspielte Opener „Hollow Out“, oder der heftige Titeltrack des 2002er-Releases „Eskhata“ – der Track startet mit konventionellen Melodien, bevor Drummer Ovick seine Snare schlagkräftig und temporeich bearbeitet. So ähnlich klingt auch „Lost In Bitterness“ aus dem Jahr 2003 – als eines von wenigen Liedern verfügt es über nennenswerte Clean-Passagen, und erneut machen die fetzigen Gitarren hier einiges her. „Alive…Cold…Dead“ fegt in genau dieser Weise bereits zu Albumbeginn förmlich über den Hörer hinweg – die kurzen Pausen, die das Schlagzeug hier einlegt, erfüllen perfekt ihre Aufgabe, den Fokus auf die Gitarren zu legen.
„Post Mortem“ und der Titeltrack „Cavalcade“ des eben so betitelten CATAMENIA-Albums von 2010 stechen insofern hervor, dass sie keinerlei Keyboardpassagen beinhalten – ganz im Gegensatz zu dem epischen „Blackmension“, in dem selbige sehr im Vordergrund stehen und einen Großteil der Atmosphäre erzeugen. Keyboarder Sauvola zeigt darin, dass er auch am Piano was kann. Gegen Ende des Albums darf man das coole „Kuolon Tanssi“ bestaunen, welches alle Stärken von CATAMENIA sehr gut unter einen Hut bringt!
Die Produktion dieser Compilation unterstützt den positiven Gesamteindruck weiter, ist sie doch angemessen rau und trägt eine gehörige Portion nordische Kälte in sich, die gut zum catamenischen Songmaterial passt. Ob es zum Abschluss unbedingt ein Jon Bon Jovi-Cover hätte sein müssen, sei an dieser Stelle mal dahin gestellt. Letztendlich lässt sich „The Rewritten Chapters“ jedem Fan der Band (und des Genres) ans Herz legen – auch solchen, welche die neueren Releases der Band für schwächer halten.
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